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CeBIT - Übernahmegerüchte um IDS Scheer

Während IDS Scheer-Vorstand Thomas Volk auf der CeBIT Akquisitionen ankündigt, denkt die Branche laut darüber nach, wer das Saarbrücker Software- und Beratungshaus aufkauft. Gründe für ein solches Szenario liegen im schwachen Consulting-Geschäft. »Völlig gegenstandslos«, wehrt sich dagegen Volk gegen Spekulationen.

Autor:Martin Fryba • 20.3.2007 • ca. 1:15 Min

IDS Scheer CEO Volk: Kann Gerüchte um eine Übernahme im Moment gar nicht gebrauchen

Die Gerüchteküche in der von SAP und Partnern dominierten CeBIT-Halle 4 brodelt. Das Saarbrücker Software- und Beratungshaus IDS Scheer stünde offenbar in Akquisitionsverhandlungen, und zwar nicht, um Firmen selbst zu kaufen, wie es CEO Thomas Volk für das laufende Jahr auf der CeBIT ankündigte, sondern um übernommen zu werden. »Es laufen bereits konkrete Gespräche in diese Richtung«, sagte ein Top-Manager eines Wettbewerbers gegenüber Computer Reseller News. Was Volk momentan als allerletztes brauchen kann, ist Unruhe unter Mitarbeitern und Kunden. Entsprechend klar fällt das Dementi aus: »Diese Aussage ist völlig gegenstandslos«, sagte der Manager auf Nachfrage von Computer Reseller News. »Im Übrigen: Wir geben dazu keinen weiteren Kommentar ab«.

Unruhe gibt es bei den Saarländern bereits genug, seit das Unternehmen im vergangenen Oktober eine Gewinnwarnung aussprach. Ertragsprobleme hat IDS Scheer vor allem im Consulting-Geschäft. Das Ebita für diese Sparte lag im vergangenen Jahr nur noch bei 3,5 Millionen Euro, in 2005 hatte IDS Scheer dreimal soviel Gewinn verbuchen können. Hauptproblem ist hier das Geschäft im Ausland. Während IDS Scheer hierzulande bei hoher Auslastung seiner Beratungskapazitäten ein profitables Wachstum meldet und keine personelle Verstärkung benötigt, hätten Verschiebungen und Zusatzarbeiten bei Festpreisprojekten sowie der Druck auf die Tagessätze im Ausland auf die Erträge gedrückt. Das Geschäft mit der eigenen Software »Aris« dagegen läuft gut.

Im laufenden Jahr will das TecDAX-Unternehmen den Umsatz um mehr als zehn Prozent steigern und die Ebita-Marge um wenigstens einen Prozentpunkt verbessern. 2006 lagen die Erlöse bei 354 Millionen Euro, wobei die operative Marge auf 9,2 Prozent sank. Volk stellte bis 2010 eine Marge von 14 Prozent in Aussicht, der Umsatz soll dann rund 600 Millionen Euro betragen.