Client/Server stellt Konkursantrag
Bis vor kurzem herrschten geregelte Verhältnisse in Österreichs IT-Security-Distribution: Die Internet Security AG beherrschte zusammen mit dem alteingesessenen Mitbewerber Client/Server den Markt. Deutsche Wettbewerber, die sich mit Filialen in die Alpenrepublik wagten, konnten nicht mehr als Achtungserfolge vorweisen. Das könnte sich nun mit dem am Freitag vergangener Woche gestellten Konkursantrag von Client/Server ändern.
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Bis Redaktionsschluss wurde der Konkursantrag von Client/Server von der Konkursabteilung des Bezirksgerichtes Wiener Neustadt zwar noch nicht eröffnet, das Unternehmen selbst bestätigte aber auf Anfrage von CRN, dass am Freitag vergangener Woche ein Konkursantrag eingereicht wurde. Da nach gescheiterten Vermittlungsversuchen ein Großteil der Belegschaft das Unternehmen verlassen hat, wird der Betrieb nicht mehr lange aufrecht zu erhalten sein.
Zum Streit, der nun zu den Auflösungserscheinungen bei Client/Server führte, kam es, als sich Dietmar Rottensteiner, neben seiner Schwester Ingrid Krammer und Michael Kohl einer der drei Gründer von Client/Server, im Frühjahr von seiner Schwester die Stimmrechte übertragen ließ und dann zum 6. Juni Michael Kohl als Geschäftsführer entlassen hat. Zu dem Zeitpunkt betreute Client/Server etwa 600 Reseller und war auf gutem Wege, die dieses Jahr angepeilten acht Millionen Euro Umsatz zu erreichen. »Grund für die Differenzen im Vorstand war unter anderem die kapitalintensive Expansion in Südosteuropa« berichtet Kohl. Während Kohl die Niederlassungen in Bulgarien, Kroatien und Ungarn neben den Aktivitäten in Österreich, der Schweiz und Deutschland als notwendige Voraussetzung für das langfristige Wachstum des Unternehmens sah, da immer mehr Hersteller mit internationalen Distributoren zusammenarbeiten wollen, wurden sie von Rottensteiner wegen der entstehenden Kosten rigoros abgelehnt. »Die bisherigen Geschäftsprozesse werden wie gewohnt weitergeführt und gleichzeitig wird an der Verbesserung im Bereich Partnerservices gearbeitet. Ich denke dabei als ersten Schritt an ein verstärktes Eingehen auf die aktuellen Marktanforderungen z.B. im Bereich der Mobile Security «, versprach Rottensteiner nach der Übernahme der Geschäftsführung in einer Mitteilung an die Kunden.