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Das digitale Kerbholz in Bonn

Das digitale Kerbholz in Bonn Das Bundeszentralregister und das Gewerbezentralregister sind großvolu­mige digitale Datenspeicher, die alle kleinen und großen Übeltaten, die in Deutschland jahrein, jahraus begangen werden, abrufbereit speichern. Die Weiterentwicklung und Pflege eines solchen Molochs erfordert solide Tools für die Dokumentation der vorhandenen Software und der Projektabläufe.

Autor:Redaktion connect-professional • 19.6.2009 • ca. 1:00 Min

Anlaufstelle und Ansprechpartner für den nationalen und internationalen Rechtsverkehr: das Bundesamt für Justiz in Bonn.

Das Bundesamt für Justiz (BfJ) mit Sitz in Bonn ist die zentrale Dienstleistungsbehörde der Bundesjustiz. Es dient als Anlaufstelle und An­sprechpartner für den nationalen und internationalen Rechtsverkehr. Das BfJ führt zwei zentrale Register, das Bundeszentralregister (BZR) und das Gewerbezentralregister (GZR). Das Bundeszentralregister enthält insbesondere alle rechtskräftigen strafrechtlichen Urteile, die ein deutsches Gericht gefällt hat. Die dort gespeicherten Informationen werden nicht nur von Justiz und Polizei, sondern auch von Bürgern angefragt und dienen beispielsweise zur Erstellung von Führungszeugnissen. Durchschnittlich alle drei Sekunden wird eine Anfrage an das Bundeszentralregister gestellt, was sich zu rund zehn Millionen Auskünften pro Jahr summiert. Die Datenbasis ist immens: Das BZR dokumentiert über 15 Millionen Urteile in Strafsachen, Verwaltungs- und Gerichtsentscheidungen zu rund 6,3 Millionen Personen. Daneben führt das Bundesamt für Justiz auch das Gewerbezentralregister (GZR), das strafrechtliche Verurteilungen, Bußgeld- und Verwaltungsentscheidungen gegen Gewerbetreibende beinhaltet. Die Systeme BZR und GZR sind geschäftskritisch, denn sie müssen jederzeit verfügbar sein und in kürzester Zeit korrekte Auskünfte liefern. Plausibilitätsfunktionen und intelligente Suchverfahren vermeiden Fehler bei der eindeutigen Identifizierung von Personen und der Zuordnung datenschutzkonformer Inhalte bei Auskünften. So werden pro Arbeitstag etwa 40000 Auskunftsersuchen von Gerichten, Staatsanwaltschaften, der Polizei, anderen Verwaltungsbehörden oder Privatpersonen beantwortet. Technische Basis war ursprünglich eine Host-Anwendung, die vor knapp zehn Jahren durch eine Client/Server-Individualsoftware auf Unix-Basis abgelöst wurde. In 2007 schrieb das BfJ die Weiterentwicklung und Pflege dieser komplexen Kernanwendungen aus.