Das Formel-1 Grid
Der österreichische Formel-1-Rennstall Red Bull Racing setzt beim Bau seiner Boliden jetzt auf Grid-Computing. Tests im Windkanal werden bald überflüssig.
Red Bull Racing hat eine technische Partnerschaft mit Platform Computing geschlossen, um mittels High-Performance-Computing Formel-1-Rennwagen zu konstruieren. Zur nächsten Weltmeisterschaft wird es wohl nicht reichen, aber das Team um David Coulthard hofft, in der Rangliste den vierten Platz unter den Rennställen zu belegen. Red Bull, ehemals Jaguar, hat dazu eine Infrastruktur aus 1.500 Prozessorkernen aufgebaut, die als Grid organisiert sind.
Steve Nevey, Business Development Manager Red Bull Technology, erhofft sich dadurch echte Wettbewerbsvorteile. Zu den Berechnungen, die der Supercomputer durchführt, gehört neben der eigentlichen Konstruktion der Boliden die Windkanalanalyse und Computational Fluid Dynamics (CFD). »Noch vor einem Jahr hätte ich jeden für verrückt erklärt, der behauptet, reale Windkanaltests könnten überflüssig werden. Jetzt aber stehen wir tatsächlich kurz davor«, erklärt Nevey.
»Die Platform LSF Technologie erlaubt es uns, die Zahl unserer virtuellen Simulationen stark zu erhöhen«, ergänzt Nathan Sykes, CFD Team Leader von Red Bull. Die HPC-Infrastruktur beruht aus Suse Linux Clustern. Noch vor zehn Jahren hatte eine einzige zwei Gigabyte Unix-Workstation zum Bau der Rennwagen genügt, mittlerweile ist die Terabyte-Grenze überschritten worden.
Platform Computing sieht sich als Marktführer im HPC-Umfeld. »Wir machen schon seit 16 Jahren Grid-Computing«, erläutert Christoph Reichert, Vice President HPC Sales EMEA bei Platform. Der Software-Hersteller betreut Red Bull direkt, arbeitet in anderen Kundensituationen auch mit Systemintegratoren wie T-Systems, EDS oder CSC zusammen.
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