Defizite in der Ausbildung gefährden HighTech-Exzellenz
Der verfehlte Sparkurs der Landesregierungen in der Schulpolitik zeigt bittere Konsequenzen. Gerade die für die gesuchten IT- und Ingenieurberufe benötigten Mathe- und Physikkenntnisse werden immer schlechter.

Auch wenn Pisa und Co uns inzwischen von tollen Fortschritten im deutschen Schulsystem vorschwärmen, bringt das noch lange keine tatsächlichen Verbesserungen der heute stark gefragten technischen Kompetenzen mit sich: 75 Prozent der Hochschullehrer im Bereich Elektro- und Informationstechnik geben an, dass sich der Wissensstand von Studienanfängern in Mathematik und Physik auch in den letzten zwei Jahren weiter verschlechtert habe, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des VDE unter Hochschulprofessoren in Deutschland.
Das Defizit führt auf direktem Weg zu hohen Abbrecherquoten in elektrotechnischen Studiengängen, die mit 30 bis 50 Prozent zu hoch liegen. Die Professoren plädieren deshalb für eine bessere Betreuungsqualität, Beratungsgespräche vor Studienbeginn sowie Eignungsprüfungen. Bezogen auf Schulen wird jedoch vor allem ein kontinuierlicher Mathematik- und Physikunterricht gefordert. Diese Forderungen werden vom VDE geteilt, wie der VDE-Vorstandsvorsitzende, Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, betont: »Wir unterstützen die Bestrebungen der Bundesregierung, Deutschland zu einem führenden Bildungsstandort auszubauen. Als Partner der MINT-Initiative der Bundesregierung setzen wir als Verband alles daran, den Unterricht und die Lehre in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik an Schule und Hochschule quantitativ und qualitativ deutlich zu verbessern.«. Allerdings müssen die Anstrengungen noch deutlich weiter verstärkt werden, um im verschärften internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe auch in Zukunft bestehen zu können.