Dell fordert HP und Toshiba im Channel heraus
Die neue Channelstrategie von Dell könnte den Preisdruck auf andere Anbieter massiv erhöhen. Einer Studie zufolge macht die Mehrheit der Reseller ihre Entscheidung, mit welchem Hersteller sie künftig zusammenarbeiten wollen, von den angebotenen Preisen abhängig.
Dells verstärktes Engagement im Channel könnte vor allem für die Konkurrenten HP und Toshiba negative Auswirkungen haben. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der amerikanischen »CMP Channel Group«, für die rund 150 Händler zur neuen Strategie des ehemaligen Direktvermarkters befragt wurden.
Die Ankündigung von Dells CEO Michael Dell, künftig verstärkt mit Vertriebspartnern und Retailern zusammenzuarbeiten, könnte den Channel in Bewegung bringen. Einer von vier Befragten geht davon aus, dass der Strategiewechsel der Texaner das Verhältnis zu ihrem bestehenden Notebook-Verkäufer verändern wird. Entscheidendes Kriterium ist dabei für die Mehrheit offenbar der Preis. Fast 60 Prozent der Fachhändler gaben an, andere Hersteller müssten bessere Preise für Notebooks bieten, um sie von einer Zusammenarbeit mit Dell abzuhalten.
Die Auswirkungen von Dells Engagement im Channel werden der Studie zufolge vor allem HP und Toshiba zu spüren bekommen. Auf die Frage, welche Notebook- Marke in ihrem Sortiment zu Lasten von Dell an Bedeutung verlieren würde, nannten unter den Partnern, die momentan keine Dell-Produkte in ihrem Portfolio haben, 20 Prozent HP und 18 Prozent Toshiba. Noch deutlicher fallen die Zahlen bei Händlern aus, die bereits Notebooks von Dell verkaufen: 46 Prozent sehen in dieser Gruppe eine Bedeutungsverlust für HP, 36 Prozent für Toshiba.
Die angekündigte Zusammenarbeit mit Partnern haben die Texaner schnell in die Tat umgesetzt. In den USA und Kanada stehen bereits in 3.000 Wal-Mart-Filialen Dell-Produkte in den Regalen. Auch die Schweizer sind nach Aussagen des Schweizer Dell-Chefs Jean-Jacques Suter bereits auf der Suche nach einem großen Retail-Partner. Aus der deutschen Zentrale von Dell heißt es, die Pläne zum Ausbau des Partnergeschäfts seien noch nicht abgeschlossen.