Dem Browser einen Maulkorb verpassen
Immer mehr Anwender nutzen Web-Apps zum Arbeiten, wechseln in die Cloud oder tauschen die Online-Zeitung gegen die gedruckte Fassung ein. Dabei setzen sie auf den Web-Browser ihres Vertrauens - und wissen oftmals gar nicht, dass diese Programme ungefragt persönliche Informationen zum Anwender an das Internet weitergeben.

Zu den ausgeplauderten Informationen zählen etwa eine individuelle Browser-Kennung, Angaben zum eigenen Rechnersystem oder eine Liste mit den installierten Plugins. Diese Angaben tauchen später zum Beispiel in den Zugriffsstatistiken der besuchten Web-Seiten auf. Das Windows-Programm AntiBrowserSpy von Abelssoft soll das unterbinden. Die Software verhindert, dass der eigene Web-Browser ungefragt persönliche Daten ins Internet funkt. Der digitale Maulkorb kommt in der neuen Version 3.5 nun auch mit den aktuellen Browser-Versionen Firefox 4, Internet Explorer 9, Opera 11 und Chrome 10 zurecht. Außerdem wurde der Google Analytics Blocker aktualisiert - er kennt nun alle neuen Serveradressen. Eine besondere Funktion beim AntiBrowserSpy ist die Browser-Tarnkappe. Denn inzwischen können die Site-Betreiber einzelne Anwender bereits aufgrund ihres persönlichen Browser-»Fingerabdrucks« wiedererkennen. Dieser Fingerabdruck wird gemeinschaftlich von den eigenen Cookies, der Benutzer-ID des Browsers und dem UserAgent-Text gebildet. Die Tarnkappe ändert den UserAgent-Text regelmäßig. So wird der »Fingerabdruck« immer wieder geändert und lässt sich nicht mehr einer Person zuordnen.
Darüber hinaus verfügt die Software über einen so genannten Google Analytics Blocker. Er verhindert die Kommunikation zum Analytics Trackingserver und sorgt so dafür, dass keine Informationen mehr vom eigenen Rechner-System an die Google-Server übermittelt werden. Viele Web-Seiten nutzen Google Analytics, um statistisches Material über die eigenen Besucher zu erheben. Wer in diesen Datenerhebungen nicht mit vertreten sein möchte, schaltet diesen Datenaustausch einfach aus. Zudem löscht der AntiBrowserSpy gezielt die Spuren eines Online-Einsatzes, so etwa den Browser-Cache, die History und die Cookies. Auf diese Weise können Außenstehende nicht mehr nachvollziehen, welche Seiten man im Internet gesucht hat. Diese Reinigungsprozedur lässt sich sogar selbstständig zu fest vorgegebenen Zeiten starten.
AntiBrowserSpy 3.5 arbeitet unter Windows XP, Vista und 7. Eine kostenfreie Testversion steht auf der Homepage des Anbieters zum Download bereit. Sie funktioniert 30 Tage lang, wer das Programm danach weiter nutzen will, benötigt die Vollversion für knapp 30 Euro.