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VDSL-Pilotprojekt

Der Kampf ums Kabel beginnt

Der Kampf ums Kabel beginnt: Ab Mitte Mai wird die Deutsche Telekom die ersten Test-Kunden an ihr umstrittenes, neues VDSLGlasfasernetz anschließen. Das im Endausbau milliardenteure Netz bietet Anschlüsse mit Downloadraten bis 50 MBit/s – die Konkurrenz soll außen vor bleiben.

Autor:Redaktion connect-professional • 1.8.2006 • ca. 1:10 Min

Inhalt
  1. Der Kampf ums Kabel beginnt
  2. Zeitschinderei

Die erste VDSL-Ausbaustufe umfasst die drei größten deutschen Städte Berlin, Hamburg und München, sowie Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, Leipzig, Nürnberg und Stuttgart. Wofür die hohen Downloadraten notwendig sind, wird jetzt deutlich: Die Kunden können künftig ein IP-TV-Angebot von T-Online nutzen, das während der Testphase kostenlos ist. Neben den bisher über Satellit oder Kabel empfangbaren Fernsehangeboten sollen eine Vielzahl von Spartenkanälen, Regionalsendern und Pay-TV-Anbietern in das Angebot eingebunden werden – insgesamt werden rund hundert Programme zu sehen sein. Ein weiteres Zugpferd dürfte die Fußball- Bundesliga sein, deren Internet- Vermarktungsrechte die Telekom erworben hat. Hier ist der Konzern allerdings mit der Verwertungsgesellschaft »Arena« rechtlich kollidiert, die die Fernsehrechte gekauft hat und sich gegen eine parallele IP-TV-Übertragung durch die Telekom wehrt. Die Arena-Muttergesellschaft Unity Media ist ein Zusammenschluss der Kabelnetzbetreiber Ish, Iesey und Tele Columbus.

Das geplante Angebot soll laut Telekom kontinuierlich erweitert werden und »attraktive Zubuchoptionen« in den Bereichen Sport, Musik, Erotik und Fremdsprachen beinhalten. Außerdem startet eine Online-Videothek, deren Angebot kontinuierlich ausgebaut werden soll. Für den Empfang des Triple-Play- Angebots ist ein Mediareceiver erforderlich, der an das VDSLNetz und das Fernsehgerät angeschlossen wird. Die Telekom kooperiert hier mit der Cisco-Division Linksys als Hardwarepartner. Die Entwicklung und Markteinführung eines IP-TV-fähigen Mediareceivers haben die beiden Partner für die zweite Jahreshälfte 2006 vereinbart.

Der Bonner Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), eine Interessenvertretung der meisten Telekom-Konkurrenten, wirft der Bundesnetzagentur in Sachen VDSL-Netz eine Verschleppungstaktik vor. Die Netzagentur lege die Hände in den Schoß. Mit dem Argument, dass die Telekom durchaus Gespräche mit dem Wettbewerb über den infrastrukturbezogenen Teil des Glasfaserausbaus führe, könne sich Netzagentur-Chef Matthias Kurth nicht aus der Verantwortung stehlen, ärgert sich Breko- Geschäftsführer Rainer Lüddemann.