Devil geht an Finanzinvestor DAM über
Der Braunschweiger Distributor Devil wird an eine von Finanzinvestor DAM Capital Group geführte Erwerber- Gesellschaft verkauft. Damit ist die Loslösung vom niederländischen Mutterkonzern Nedfield endgültig. Mit Axel Grotjahn und Torsten Matthies an der Spitze soll der Grossist jetzt wieder stabilisiert werden.
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Die Gläubigerversammlung der insolventen Tulip Beteiligungs- GmbH, die hundert Prozent der Anteile an der Devil AG hält, hat in einer Zusammenkunft am 20. Mai der vom deutschen Management angestrebten Loslösung des Braunschweiger Unternehmens aus dem Nedfield-Konzern zugestimmt: Sämtliche Anteile der Devil AG wurden vom Insolvenzverwalter der Muttergesellschaft, Rechtsanwalt Christoph Kirchberg, an eine Erwerbergesellschaft veräußert. Damit ist vollzogen, was bereits seit einigen Wochen vom Devil-Management angestrebt worden ist. Zumal die Zeit drängte, denn Banken und Kreditversicherer beobachteten den Grossisten äußerst genau.
Hinter der Erwerbergesellschaft stehen die zur Anschutz Corporation gehörende DAM Capital Group und, wie Hans-Jürgen Schneider, Sprecher des Finanzinvestors gegenüber Computer Reseller News betont, »vor allem Investoren und Finanzpartner«. Allerdings könne er nichts darüber sagen, wer diese Investoren seien. Auch zur Übernahmesumme will er sich nicht äußern.
Sicher ist: das Devil-Management, also CEO Axel Grotjahn und CFO Torsten Matthies – ursprünglich an einer Beteiligung interessiert – habe keine Anteile am Unternehmen. Ebenso aus dem Rennen um die Firmenanteile ist der ehemalige Devil-Chef Karsten Hartmann. Er hatte zwar immer wieder Interesse signalisiert, »aber die andere Seite war zu stark«, wie er gegenüber CRN bedauert. Auf jeden Fall sei er froh, »dass nun wieder klare Verhältnisse herrschen und die Aufbauarbeit beginnen kann«.
Mit der Loslösung der Devil AG von der insolventen Muttergesellschaft seien die Weichen gestellt für die Fortführung sowie den weiteren Ausbau, heißt es in einer Firmenmitteilung. Grotjahn und Matthies werden auch künftig das Unternehmen führen. Entscheidend für die nachhaltige Positionierung des Unternehmens sei die Interessengleichheit aller Beteiligten. Insgesamt begrüße man den Verkauf der Unternehmensanteile und sehe darin eine Sicherung der Zukunftsoption für die Firma.