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Managementwechsel

Dicom sucht Nachfolger für CEO Klatell

Rob Klatell, Chef der britischen Dicom-Gruppe, wird sein Amt niederlegen. Der Marktführer für scannerbasierende Erfassungslösungen sucht einen Nachfolger aus der Softwarebranche.

Autor:Martin Fryba • 23.7.2007 • ca. 1:20 Min

Dicom-Chef Rob Klatell verlässt ein seiner Meinung nach in den letzten beiden Jahren gut positioniertes Unternehmen

Nach knapp eineinhalbjähriger Tätigkeit bei Dicom wird CEO Rob Klatell seine Führungsposition beim Spezialisten für Erfassungslösungen aufgeben. Der amerikanische Manager trat am 1. März 2006 die Nachfolge von Arnold von Büren an, der sich damals entschieden hatte, neue Herausforderungen außerhalb der Dicom-Gruppe anzugehen. Klatell hatte sich erst im vergangenen Herbst auf der jährlichen Partnerkonferenz in Prag dem Dicom-Channel als neuer CEO vorgestellt. Er bleibt noch solange an Bord, bis ein Nachfolger gefunden ist. Der Aufsichtsrat der Dicom-Gruppe sucht jetzt nicht umsonst einen Manager mit Erfahrung in der Softwarebranche.

Bereits Klatell hatte bei seinem Amtsantritt unmissverständlich darauf hingewiesen, dass im Markt für scannerbasierende Erfassungslösungen das Zusammenspiel zwischen formatübergreifende Datenerfassung einerseits und die Integration solcher Daten in die Geschäftsprozesse andererseits über den Erfolg eines Input-Output-Anbieters entscheiden werde. Lösungen, die allein auf die Erfassung und Digitalisierung von Dokumenten jeder Art abzielten, ohne solche Daten in die bestehenden Systeme der Kunden zu integrieren, seien heute unter den Preisdruck zunehmend weniger wettbewerbsfähig.

Mit seinem neu überarbeiteten Produkt, der Kofax Intelligence Capture&Exchange Suite, sieht sich die Dicom-Gruppe auf dem richtigen Weg. »Der Markt entwickelt sich in Richtung Geschäftsprozesslösungen«, stellte kürzlich Analyst Harvey Spencer fest. Das nach dem Branchenbeobachter bekannte Marktforschungsinstitut attestierte Dicom die Marktführerschaft bei der so genannten Document Capture-Software. Die Briten hätten ihren Anteil im Markt um 14 Prozent ausbauen können und kommen laut Spencer auf einen Marktanteil von 40 Prozent, doppelt so hoch wie der nächst größere Mitstreiter, die EMC-Tochter Captiva.

Marktforscher Spencer sieht im Markt für Capture-Software ein »großes Wachstumspotenzial« und geht für das Jahr 2010 von einem Marktvolumen von über 2,4 Milliarden Dollar aus. Der scheidende Klatell teilt die optimistische Prognose, musste aber auch immer wieder erkennen, dass Hersteller und Lösungspartner bei der Entwicklung, dem Vertrieb und der Integration komplexer werdenden Lösungen gleichermaßen große Anstrengungen unternehmen müssen, um das vorhandene Wachstumspotenzial ausschöpfen zu können.