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IT-Firmen

Die Zahlen der Woche

Dieses Mal gibt es nur »Schwarz« oder »Weiß« zu vermelden. Zu den »Weißen« gehören Cisco, EMC und Acer, die Fraktion der »Schwarzen« wird von Alcatel-Lucent angeführt.

Autor:Bernd Reder • 9.2.2007 • ca. 2:25 Min

Acer: Der taiwanesische Computerhersteller legt ein strammes Tempo vor. Das vorläufige Finanzergebnis für das Geschäftsjahr 2006 besagt, dass der Umsatz um 15,9 Prozent auf 11,31 Milliarden Dollar stieg.

Alleine im Dezember legte Acer um 26,8 Prozent zu. Der Umsatz betrug 967,1 Millionen Dollar (Dezember 2005: 762,9 Millionen).

Im Raum EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) setzte der Konzern IDC zufolge 2006 rund 8,3 Millionen Rechner ab. Das sind 30,6 Prozent mehr als 2005. Damit belegte der Hersteller den dritten Rang hinter Dell (9 Millionen) und HP (10,9 Millionen).

Man darf gespannt sein, ob Acer dieses Tempo durchhalten kann - und vielleicht Dell von Platz zwei verdrängt.

Alcatel-Lucent: Der Telekommunikationsausrüster entwickelt sich zu einem echten Sorgenkind: Ein Nettoverlust von 618 Millionen Euro im vierten Quartal (im Vorjahr: +381 Millionen).

Schuld ist der nordamerikanische Markt, sprich die Neuerwerbung Lucent. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Alcatel-Lucents CEO Patricia Russo, auch über den Umsatz im vierten Quartal. Er sank von 5,25 Milliarden Euro auf 4,42 Milliarden.

Das bedeutet Kosten runter, und damit »Adieu« beziehungsweise »Bye« für 12.500 Mitarbeiter in den kommenden drei Jahren.

Cisco Systems: Eitel Sonnenschein dagegen bei Cisco. Im zweiten Quartal ein Umsatzplus von 27 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar (Vorjahr: 6,6 Milliarden). Der Gewinn kletterte um 500 Millionen Dollar auf 1,9 Milliarden.

Also alles in Butter? Ja und nein. Denn obwohl Cisco die Erwartungen der Analysten übertraf, wird so manchem Vertreter dieser Gilde der Erfolg des Unternehmens offenbar unheimlich. Cisco werde diese Performance nicht halten können, orakeln einige.

EMC: Die Aktien des Unternehmens machten einen Satz von 6,6 Prozent nach oben, als es bekannt gab, 10 Prozent der Anteile an seiner Tochter Vmware an die Börse zu bringen.

Vmware legte 2006 ein Rekordjahr hin: Der Umsatz stieg um 83 Prozent auf 709 Millionen Dollar. Kein Wunder angesichts des Tamtams, das derzeit um das Thema Server-Virtualisierung gemacht wird.

KPN: Holland in Not: Umsatz und Gewinn des niederländischen Telekommunikationskonzerns gingen im vierten Quartal zurück. Der Umsatz fiel um 4 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 13 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro.

Ähnlich wie bei der Deutschen Telekom ist die Festnetzsparte das Problem. KPN verlor im vergangenen Jahr 270.000 Kunden. Dagegen erwies sich die deutsche Mobilfunktochter E-Plus als Stütze. Sie erwirtschaftete laut KPN schwarze Zahlen.

Im gesamten Geschäftsjahr 2006 kam KPN auf 12,06 Milliarden Umsatz (2005: 11,94 Mrd.), der Nettogewinn betrug 1,54 Milliarden (Vorjahr: 1,45 Mrd.). Also doch nicht so schlecht.

Nortel Networks: Konsolidierung ist beim kanadischen Telekommunikationsausrüster angesagt – wieder einmal. Zwar erwartet der Konzern im vierten Quartal 2006 eine Umsatzsteigerung um 8,8 Prozent auf 3,26 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 3,00 Mrd.). Und die Gross-Margin soll von 39,4 auf etwas über 40 Prozent steigen.

Aber dennoch will Firmenchef Mike Zafirovski die Kosten senken. Das bedeutet 2900 Stellen fallen in den kommenden zwei Jahren weg, und nochmals 1000 Jobs wandern in Billiglohnländer ab.

Das kostet rund 390 Millionen Dollar, soll aber 400 Millionen Dollar Einsparungen pro Jahr bringen. Der Personalstand wird nach der Bereinigung bei 34.000 liegen.

Traurig, wenn man bedenkt, dass Nortel in den guten alten Zeiten des »Internet-Booms« einmal 95.000 Beschäftigte hatte.