Disk-Branche hofft auf steigende Preise
Die HEKs für Festplatten tendieren weiter nach unten, die Branche hält aber eine Kehrtwende für wahrscheinlich. Die Hersteller drosseln die Produktion und hoffen so, eine Verknappung herbeizuführen. Weitere Konsolidierungen scheinen möglich.
- Disk-Branche hofft auf steigende Preise
- Preisdruck muss geringer werden
- 2,5 Zoll auf dem Vormarsch
Zwischen der KW 15 und KW 16 verzeichnen fast alle Desktop- Festplatten einen minimalen Preisaufschlag. Zum Teil begründet sich dies in punktuellen Lieferengpässen und Dollarschwankungen. Seit der KW 11 Anfang März verzeichnet der Festplatten- HEK allerdings Abschläge um bis zu 14 Prozent.
Eine TByte-Disk wie die Samsung »F1 HD103UJ« können Reseller mittlerweile bereits ab knapp 62 Euro einkaufen. Vor einem Monat waren dafür noch rund zehn Euro mehr fällig. Seagates 1,5-TByte-Laufwerk »Barracuda 7200.11 ST31500341AS« ist ab circa 103 Euro erhältlich und das seit kurzem verfügbare 2-TByte- Drive »Caviar Green WD20EADS« von Western Digital beläuft sich auf rund 218 Euro.
Noch scheinen 2-TByte-Festplatten nicht stabil genug zu laufen. 1,5 TByte sehen viele Integratoren lediglich als Zwischengröße. Für das zweite Halbjahr kündigen zum Beispiel Buffalo und Iomega externe Laufwerke mit zwei TByte an. Seagate will in den nächsten Monaten mit WD gleichziehen.
Kauflust bei Consumern ungebrochen
Laut Seagate sollte sich der Handel auf eine schlechtere Verfügbarkeit einstellen. »Die Produktionsleistung der Industrie wurde zurückgefahren«, sagt Bernd Breinbauer, Regional Sales Director Zentraleuropa bei Seagate. »Das bedeutet, dass in den letzten zwei Monaten des laufenden Quartals der Bedarf nicht komplett abgedeckt werden kann. Keiner in der IT-Industrie kann genau sagen, welche Auswirkungen die Rezession haben wird, das betrifft die Festplatten-Branche genauso wie andere. Einige Dinge können wir beeinflussen, wie die Produktionsplanung, auf andere Faktoren wie zum Beispiel die Versorgung mit Bauteilen, haben wir mittelbar keinen Einfluss.« Ob sich die Lage in den Sommermonaten beruhigt, sei ungewiss. Derzeit würden Produktion und Lagerhaltung im gesamten Fachhandel kostenoptimiert.
Obwohl es dem Harddisk-Segment noch relativ gut geht, unbetroffen von der Wirtschaftskrise ist der Sektor nicht. Viele Unternehmen stellen IT-Investitionen zurück, das trifft natürlich auch die Festplattenhersteller. »Der Consumer-Markt kauft in großem Maße externe 2,5-Zoll-Laufwerke «, erklärt Breinbauer. »Eine wichtige Rolle spielen dabei Kapazität und Abmessungen. Überhaupt wollen Konsumenten immer mehr Speicherplatz. Sei es für Videos, Musik oder digitale Fotos. Umso mehr Leute aufgrund der Krise daheim bleiben, umso mehr surfen sie im Internet und nutzen digitale Inhalte. Die müssen natürlich irgendwo gespeichert werden.«