Systeam blickt zurück in die Zukunft
Trotz rauer Gesamtwirtschaftslage blickt Systeam optimistisch in die Zukunft. Seinen 40. Geburtstag feierte der fränkische Distributor mit viel 80er Flair, ikonischen Automodellen und jeder Menge Ideen für die kommenden Jahrzehnte.

Für Systeam war die diesjährige Hausmesse eine ganz besondere. Denn der fränkische Distributor feierte gleichzeitig sein 40-jähriges Bestehen. Da bot sich auf der Inform 2025 unter dem Motto „Zurück in die 80er“ ein Rückblick in das Gründungsjahrzehnt an.
Dementsprechend präsentierte sich die Ausstellungsfläche im Energiepark Hirschaid ganz im Stil der 80er Jahre. Auf mehr als 1.600 Quadratmetern zeigten über 50 Herstellerpartner von Systeam ihre neuesten Produkte und Lösungen aus den Bereichen Drucker, Scanner, Netzwerkkomponenten, Monitore, Large Format Displays, Notebooks, Zubehör und Komponenten. Das Team von Schneider Electric hatte sich mottogerecht in neongrüne Jane-Fonda-Outfits geschmissen. Und Kyocera brachte seinen ersten Laserdrucker mit, der 1985 im gleichen Jahr wie Systeam das Licht der Welt erblickt hatte.

Brother kündigte unter dem Slogan „I’ll be back“ nicht etwa die Wiederkehr des Terminators an, sondern die Neuauflage seines Faxgeräts „2814“. Kein verspäteter Aprilscherz, wie Produktmanager Theo Reinerth versicherte. Aufgrund der großen Nachfrage aus dem öffentlichen Sektor und ganz speziell von Polizei, Feuerwehr, Rettungskräften habe der japanische Hersteller das Gerät jetzt auch in Deutschland wieder im Portfolio.

Der Eyecatcher waren aber die legendären Filmautos der 80er, wie der DeLorean, mit dem Marty McFly und „Doc“ Brown im gleichnamigen Blockbuster „Zurück in die Zukunft“ reisten, das erste KI-Fahrzeug K.I.T.T von Knight Rider David Hasselhoff, der Cadillac Ecto-1 der Ghosterbusters oder das Polizeiauto der Blues Brothers.

Stabil trotz Flaute im Projektgeschäft
Die zu Jahresbeginn frisch verjüngte Geschäftsführung von Systeam (connect professional berichtete) mit Volker Mitlacher, Stefanie Hoydem, Miriam Hirschi und Matthias Mitlacher blickt nach vier Jahrzehnten jedoch nicht zurück, sondern vielmehr optimistisch auf die nächsten Jahrzehnte. Auch künftig werde es weiter eine Systeam Inform geben, verspricht Senior-Chef Volker Mitlacher. Er will am Konzept Hausmesse festhalten, denn „der Erfolg gibt uns recht“. Die Inform sei zwar kein Profit Center, aber unendlich wertvoll fürs Networking und den Austausch mit Herstellerpartnern und Händlern.
Das langjährige und vertrauensvolle Verhältnis zu den Partnern ist auch der Grund, warum sich Systeam in der derzeit mehr als schwierigen Wirtschaftslage noch gut behaupten kann.
Mitlacher macht kein Geheimnis daraus, dass die Stimmung bei den mittelständischen Kunden alles andere als optimistisch ist. Das Hardware-Projektgeschäft sei herstellerunabhängig stark eingebrochen. Im B2B-Markt brächen 30 Prozent weg. Trotzdem stehe das Distributionsgeschäft auf mehreren Säulen solide da.
Das gelte sowohl für die Bereiche Drucker und Supplies – „der Druckermarkt ist überraschend stabil“ – als auch für die deutliche kleinere Scanner-Sparte. Großes Wachstum sei in diesen Bereichen aber auch durch Verdrängung von Mitbewerbern nicht mehr drin.

Systeam baut deshalb das Portfolio gezielt weiter aus, etwa im AV-Bereich, wo mit Large Format Displays von Iiyama gestartet wurde. Richtig gut laufe es seit dem Vertrag mit Samsung, so Mitlacher: „Der Knoten ist geplatzt“. Und auf der Hausmesse wurde als jüngster Coup der brandneue Vertrag mit Display-Hersteller Philips bekannt gegeben.
Natürlich sei AV kein klassisches IT-Geschäft, sondern ein neues, anderes Geschäftsfeld mit anderen Kundenzielgruppen, vor allem Integratoren, betont der Chef. Man sei aber experimentierfreudig und durchaus bereit, noch mehr Neues auszuprobieren. Potenzial sieht Mitlacher beispielsweise im Netzwerk-Bereich, etwa mit USVs. Auch Server kann er sich im Sortiment gut vorstellen.
Weitere Expansion nicht ausgeschlossen
Durch die sukzessive Portfolioerweiterung ist der Anteil von Drucker-Hardware und Supplies am Gesamtgeschäft von einst 80 Prozent auf heute nur noch 60 Prozent zurückgegangen.
Der Fokus sei aber auch künftig das klassische Großhandelsgeschäft, betont Mitlacher, sprich Logistik, Lagerhaltung, Finanzierung. Und hier steige die Nachfrage, speziell nach Drop-Shipment.
Systeam wird deshalb wie schon angekündigt seine Lagerkapazitäten ausbauen. Die Planung für die Erweiterung des bestehenden Lagers am Standort in Ebensfeld läuft. Auch eine weitere internationale Expansion sei laut Mittlacher „erwünscht“, wenn auch noch nicht geplant.