Eine Universität macht Druck
Eine Universität macht Druck. Wirtschaftlich und kundenfreundlich soll die digitale Hausdruckerei der Friedrich Schiller Universität in Jena arbeiten. Hierbei spielen auch Integration und Software eine entscheidende Rolle.

Eine Universität macht Druck
Die digitale Hausdruckerei der Universität Jena soll in Zukunft anwenderfreundlicher sowie wirtschaftlicher arbeiten und Druckaufträge elektronisch über das Netz empfangen. Bisher mussten die Mitarbeiter aus Forschung- und Lehre ihre Dokumente zum Beispiel auf einer Diskette an die Hausdruckerei verschicken oder sie dort persönlich abliefern. Das soll sich nun ändern.
In Zukunft sollen Anwender auch von Zuhause ihre Druckaufträge an die Hausdruckerei der Friedrich Schiller Universität (FSU) senden können. Dazu wurden bereits Ende Februar vergangenen Jahres die Programme Docworks und Docsetters des Anbieters Océ installiert. Mit Docworks lassen sich alle Leistungen der Vervielfältigungsstelle über das interne Netz der FSU anbieten. Darüber hinaus ist die Einbindung des öffentlichen Netzes geplant. Aus Sicherheitsgründen ? befürchteten Hackerangriffen ? ist die Lösung aber noch nicht über das Internet verfügbar. Doch nicht nur die Sicherheitsproblematik hält das Projekt auf, das Senden der Druckaufträge über das Netz gestaltet sich insgesamt noch schwierig. »Mal lassen sich Aufträge problemlos verschicken, mal funktioniert das überhaupt nicht«, erläutert Dezernent Keiser die Lage und führt an: »Es mag sein, dass es sich dabei nicht um ein Softwareproblem handelt, doch natürlich ist es auch die Aufgabe von unserem Kooperationspartner Océ dies mit Sicherheit auszuschließen. Bis die Lösung läuft, wird der Anbieter nicht aus seiner Verantwortlichkeit entlassen«. Keiser geht davon aus, dass das Problem in den nächsten zwei Wochen gelöst werden wird. Die Mitarbeiter werden dann auf der Website der Universität www.uni-jena.de/Reprotechnik.html über den neuen Service der Hausdruckerei informiert.
Prüfung der Druckdaten
Dann werden sich die Druckaufträge auch am Rechner zuhause auf ihre Richtigkeit prüfen und anschließend versenden lassen. Die Druckvorschau ist dabei kostenfrei, da an der Universität eine Acrobat-Lizenz vorhanden ist. Das bedeutet, der Anwender schickt sein Schriftstück zum Beispiel als Word-Dokument in die Druckerei. Er erhält von dort dann automatisch eine Vorschau als pdf-Datei. Dazu wird ihm der Gesamtpreis für die geforderte Leistung mitgeteilt. Der Anwender kann auf diese Weise zum Beispiel Seitenumbrüche kontrollieren und korrigieren. Gedruckt wird genau was er sieht (wysiwyg). Stimmt alles, gibt er den Auftrag an seinem PC frei. Damit hat er gleichzeitig zur Übernahme der Kosten eingewilligt. Diese werden seiner Kostenstelle in Rechnung gestellt. »Noch läuft das allerdings nicht automatisch, da es keine direkte Anbindung des Hochschulinformationssystems (HIS) an die neue Softwarelösung gibt«, verkündet Dezernent Keiser, der sich für die Zukunft eine Anbindung wünscht.
Immerhin ist Docworks in Verbindung mit Acrobat und Quite-Imposing bereits in der Lage, auch größere Mengen von Publikationen zum Beispiel Bücher mit mehreren farbigen Seiten wirtschaftlich zu vervielfältigen. Dabei werden die farbigen Seiten elektronisch separiert und auf dem Farbdrucksystem Océ CS 220 produziert. Die Schwarzweiß-Seiten werden hingegen auf dem System VP 2090 gedruckt. Das Einschießen der Farbseiten in die Schwarzweißausgabe läuft automatisch. »So entstehen kostengünstig gemischte Dokumente in größerem Umfang, ohne dass händisch eingegriffen werden muss«, erläutert Keiser.
Digitale Dokumente aufbereiten
In der Hausdruckerei lassen sich über die vorhandene Technik auch analoge Dokumente einscannen und anschließend über das Programm Docsetter verbessern. Hierbei geht es vor allem um das Entfernen von Schmutz, das Geraderücken schief digitalisierter Dokumente sowie das Entfernen dunkler Ränder oder Abdrücke von Lochungen. Ein gescanntes Dokument erreicht damit nahezu die Qualität des Originals. Der Prozess läuft automatisch und dient der Qualitätsverbesserung. Eine Lösung, die zukünftig auch die Bibliothek nutzen können soll.