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E-Commerce / E-Business

Elektronischer Handel in Deutschland boomt

Waren und Services für rund 46 Milliarden Euro kauften Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr über das Internet ein. Erheblich höher, bei mehr als 390 Milliarden Euro, lag der Online-Umsatz mit gewerblichen Kunden.

Autor:Bernd Reder • 25.1.2007 • ca. 1:10 Min

Um 44 Prozent auf 46 Milliarden Euro stieg nach Angaben des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) in Deutschland der Umsatz im Bereich E-Commerce (Business-to-Consumer) im vergangenen Jahr. Besonders beliebt waren bei Privatleuten Bücher, Veranstaltungstickets und Bekleidung.

Für 2010 erwartet der Verband, dass Privatkunden Waren und Dienstleistungen im Wert von 145 Milliarden online ordern. Das entspricht einem Zuwachs von durchschnittlich 33 Prozent pro Jahr.

Der Löwenanteil des elektronischen Handels entfiel allerdings auf Geschäfte zwischen gewerblichen Kunden. Der Umsatz im E-Business erreichte 2006 ein Volumen von 392 Milliarden Euro, rund 36 Prozent mehr als 2005. Für 2010 erwartet der Bitkom in diesem Bereich einen Umsatz von 636 Milliarden Euro.

In Westeuropa baute Deutschland im vergangenen Jahr seine Spitzenposition im elektronischen Handel aus. Mit 30 Prozent Marktanteil führt die Bundesrepublik deutlich vor Großbritannien (18 Prozent) und Frankreich (15 Prozent).

Dazu beigetragen hat der wirtschaftliche Aufschwung, der nach jahrelanger Flaute in Deutschland festzustellen war. Auch für 2007 erwarten Wirtschaftsfachleute eine positive Wirtschaftsentwicklung, die auch dem Online-Handel zugute kommen dürfte.

Allerdings zeichnet sich ab, dass Faktoren wie die Mehrwertsteuer-Erhöhung den Aufschwung bremsen. Ein Beleg dafür ist der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex im Januar: Er sank von 108,7 auf 107,9 Punkte.

»Die befragten Unternehmen melden weiterhin eine sehr gute Geschäftslage«, sagte Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo. »Sie bewerten sie aber nicht mehr ganz so günstig wie im Vormonat.«

Auch die Bereitschaft der Deutschen, Geld für Konsumgüter auszugeben, hat sich nach Angaben der Marktforschungsgesellschaft GfK im Januar erheblich verringert. Das Institut verzeichnete den stärksten Rückgang der Kaufbereitschaft innerhalb eines Monats seit 1980.

www.bitkom.org

www.ifo.de

www.gfk.de