EMC erwartet Wachstum im Mittelstand
Die Wachstumsserie bei EMC ist abgerissen: Zum ersten Mal seit mehr als 20 Quartalen ist beim Marktführer im Storage-Markt der weltweite Gewinn zurückgegangen. Im Gespräch mit <i>Computer Reseller News</i> verrät Deutschlandchef Michael Hammerstein, mit welcher Strategie EMC künftig wieder wachsen möchte.
Von den explodierenden Datenmengen in Unternehmen profitieren die großen Storage-Hersteller bereits seit Jahren mit satten Wachstumszahlen. »Das unvorstellbare Datenwachstum lässt auch in der Krise nicht nach. Die Größenordnungen gehen inzwischen in den Bereich des Unvorstellbaren«, sagt Michael Hammerstein, Deutschland- Geschäftsführer von EMC, im Gespräch mit Computer Reseller News. Am stärksten würden Kunden deswegen Technologien für mehr Speichereffizienz, wie Virtualisierung und Deduplizierung, nachfragen.
Dennoch: Auch beim Storage- Marktführer macht sich die Krise inzwischen bemerkbar. Während EMC 21 Quartale in Folge ein zweistelliges Wachstum ausweisen konnte, hat sich die Entwicklung bereits im vierten Quartal des Vorjahres verlangsamt. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind Umsatz und Gewinn nun zurückgegangen. Während der Speicherriese im erstenQuartal des vergangenen Jahres noch einen Gewinn von 251,7 Millionen Dollar gemacht hat, waren es im ersten Quartal 2009 nur noch 194,1 Millionen Dollar. Der Umsatz ist um 9,2 Prozent auf 3,15 Milliarden zurückgegangen. CEO Joe Tucci machte die rückläufigen IT-Investitionen für die Entwicklung verantwortlich. Dennoch sieht der Unternehmenschef wieder Anzeichen für eine Erholung und erwartet für die zweite Jahreshälfte eine Verbesserung der operativen Ergebnisse.
Während EMC traditionell aus dem Geschäft mit Großkunden kommt, sieht Deutschlandchef Michael Hammerstein Entwicklungspotenzial nun vor allem im SMB-Markt. »Wir brauchen Wachstum. Das sehen wir mehr im Mittelstand, als im Großkundengeschäft«, so Hammerstein. Da der Hersteller beim Vertrieb an mittelständische Kunden auf den Channel setzt, hat EMC vor kurzem sein Velocity- Partnerprogramm weiter ausgebaut – und legt bei den Händlern künftig noch Wert auf Spezialisierung. »Wir müssen uns auf das Wachstumspotenzial im Mittelstand konzentrieren. Das geht meist einher mit einer Spezialisierung «, erklärt Hammerstein.
Nachdem EMC bereits im vergangenen Jahr erste Spezialisierungsmöglichkeiten für seine Fachhändler eingeführt hat, können sich Reseller nun auf fünf verschiedene Schwerpunktthemen ausrichten: Konsolidierung, Backup, Archive, Security und Content. Angesichts seines durch zahlreiche Akquisitionen sehr breit gewordenen Portfolios, vereinfacht EMC damit vor allem für seine kleineren Partner die Zusammenarbeit. Die Spezialisierungen für Backup und Archive wurden außerdem erweitert: Backup-Specialty-Partner können sich künftig auf »EMC NetWorker «, »EMC Avamar« und »EMC Disk Library« spezialisieren, Archive- Specialty-Partner auf »EMC Centera« und »EMC Celerra«.
Ausbauen wird EMC auch sein Solution Center-Konzept. Um EMCs höchsten Partnerstatus »Signature Solution Partner« führen zu dürfen, müssen Reseller ein Rechenzentrum aufbauen, in dem sie EMC-Produkte und -Technologien live demonstrieren. Im vergangenen Jahr hat der Storage- Anbieter bereits drei der Lösungs- und Demonstrationszentren gemeinsam mit großen Partnern eröffnet: mit der damaligen Fujitsu Siemens in Walldorf, mit Computacenter in Ratingen und mit Comparex in Wuppertal. In diesem Jahr sollen zwei weitere Solution Center dazukommen.
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