Epson attackiert mit Tinte den Laser-Markt
Der japanische Elektronikkonzern Epson will mit der eigenen Tintenstrahltechnologie in klassischen Laser-Segmenten Fuß fassen. Gegenüber Supplies- Anbietern, die Epson-Patente verletzen, soll ein harter Kurs gefahren werden. Zudem verstärkt das Unternehmen das Engagement im Projektorengeschäft.
- Epson attackiert mit Tinte den Laser-Markt
- Interview: »Es wird weiterhin Epson-Laserdrucker geben«
Der Wettbewerb im Drucker-Business wird härter, das bekommt auch Epson zu spüren. Im Marktsegment der monochromen Einstieger- Laserdrucker haben längst andere Hersteller wie HP, Brother und Samsung sich den Markt aufgeteilt. Nun will der japanische Hersteller sich verstärkt auf die Tintenstrahltechnologie konzentrieren. Hier besitzt der Hersteller eine Fülle von selbst entwickelten Technologien und Patente. »Wir werden in den kommenden Monaten Geräte auf den Markt bringen, die eine interessante Alternative zu Laserdruckern sein werden«, kündigt Henning Ohlsson, Geschäftsführer der Epson Deutschland GmbH, an.
Damit steht Epson nicht alleine. Seit geraumer Zeit versucht Ricoh mit Gel-Druckern im Markt Fuß zu fassen und Hewlett- Packard, bereits im unteren Office-Segment mit Tintenstrahlern aktiv, wird mit der DIN-A3-fähigen »CM8000 Color MFP« den Farbkopierermarkt erobern (siehe CRN 18/2007, S. 30). Neben den Kunden müssen aber auch die Fachhändler von der Tinten-Alternative überzeugt werden. »Wir arbeiten mit unserem Händlerbeirat an entsprechenden Konzepten«, verrät Ohlsson. Für den Deutschland- Chef ist das Ziel klar: »Wir wollen bei Business-Tinte die Nummer eins werden«, gibt er die Marschroute aus.
Klassisch stark ist Epson bei den Tintenstrahldomänen Großformat- und Fotodruck. Während im Large-Format Epson unangefochten die Nummer eins ist, will Eiji Ide, President und CEO von Epson Europe, die »Präsenz im Fotomarkt erhöhen«. Es gehe nun darum, die Entwicklung zu forcieren und die Produkte schneller auf den Markt zu bringen.
Zudem kündigt Epson eine harte Gangart gegenüber denjenigen Anbietern von kompatiblem Verbrauchsmaterial an, die nach Meinung des Unternehmens Epson-Patente verletzen. »Wir werden unsere Patente verteidigen, sonst machen unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung keinen Sinn«, erklärt Iain Frier, European IP Manager, Epson Europe. Prozesse gegen die unliebsame Konkurrenz bezeichnet Frier allerdings als »letztes Mittel«. Diese rigorose Vorgehensweise bekamen einige Hersteller, Distributoren und Fachhändler bereits zu spüren. So gerieten unter anderem Elitex, Media Blue, Digital Revolution, K&U Printware, Adam Riesig, Smartink und Internetvertrieb Bielefeld mit dem Portal druckerzubehoer.de ins Visier der Epson-Patentwächter. Neben dem Druckergeschäft will Epson das Projektorengeschäft ankurbeln. Dazu hat der Hersteller das »Jahr der Projektoren« ausgerufen. »Ein einstelliger Marktanteil ist für uns nicht befriedigend, da muss was passieren«, steckt Deutschlandchef Ohlsson das Ziel ab. Als Maßnahmen nennt der Manager die Ausweitung der Distributorenlandschaft mit Spezialdistributor Medium, gezielte Ansprache vertikaler Märkte wie Schulen und Bildungseinrichtungen sowie Händleransprache und Händlergewinnung durch die derzeit laufende Projektoren- Roadshow.