Ericsson kauft Router-Hersteller Redback für 1,4 Milliarden Euro
Die Konsolidierung im Bereich Carrier-Equipment geht weiter. Ericsson gab bekannt, dass sie die US-Firma Redback Networks übernimmt. Der Kaufpreis: umgerechnet rund 1,44 Milliarden Euro in bar.

Ericsson ist einer der größten Hersteller von Ausrüstung für Telekommunikationsnetze. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte das schwedische Unternehmen einen Umsatz von umgerechnet 16,91 Milliarden Euro. Der Gewinn lag bei 1,44 Milliarden Euro.
Zu den Schwerpunkten von Ericsson gehören Komponenten für den Aufbau von Mobilfunk- und Festnetzen. Redback dagegen hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1996 unter die Top 5 der Hersteller von Routern und Switches für Service-Provider vorgearbeitet.
Nach Angaben der amerikanischen Marktforschungsgesellschaft Dell’Oro Group belegte Redback im dritten Quartal 2006 unter den Router-Herstellern den vierten Platz, was den Umsatz betrifft. Bemerkenswert ist, dass der Hersteller den Umsatz im Vergleich zum Q3/2005 verdoppeln konnte.
Unangefochtener Marktführer mit einem Marktanteil von 55 Prozent oder umgerechnet fast 830 Millionen Dollar war im dritten Quartal Cisco Systems, gefolgt von Juniper und Alcatel. Zum Vergleich: Im gesamten Geschäftsjahr 2005 erzielte Redback einen Umsatz von 153,3 Millionen Dollar und einen Gewinn von rund 6,6 Millionen Dollar.
Durch die Übernahme von Redback baut Ericsson seine Position bei IP-Edge-Routern aus. Solche Systeme gewinnen im Carrier-Geschäft an Bedeutung, weil immer mehr Echtzeitdienste, wie Fernsehen oder Telefonate, über IP-Netze abgewickelt werden.
Die Beratungsfirma Yankee Group taxiert den Weltmarkt für IP-Edge-Router auf mehr als 5 Milliarden Euro im Jahr 2009. Redback und Ericsson gehen davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren mehr als zwei Milliarden Nutzer weltweit auf Mobilfunk- und Festnetz-Dienste auf Basis von IP-gestützten Breitbandverbindungen zurückgreifen werden.