Erstes autarkes Großrechenzentrum der Welt
In Schottland soll innerhalb der nächsten zwei Jahre eines größten Rechenzentren der Welt entstehen. Der besondere Clou: mit einem Mix aus Wasserkraft, Windkraft und Biomasse soll es als erstes Rechenzentrum energetisch vollkommen autark arbeiten.

- Erstes autarkes Großrechenzentrum der Welt
- Schnelleres Netz für die Insel
Die Gruppe Internet Villages International will im schottischen Dumfries mit »Alba 1« ein neues Rekord-Rechenzentrum (RZ) zur Verstärkung der britischen Webinfrastruktur bauen. Mit einer Gesamtfläche von etwa einem Quadratkilometer und rund 278.000 Quadratmetern Servernutzfläche wird Alba 1 eines der größten Rechenzentren weltweit sein. Gleichzeitig soll es aber auch das erste seiner Art in dieser Größe sein, das völlig energieautark arbeitet. Wenn alles nach Plan läuft, soll Alba 1 sogar noch 2010 eröffnet und in Betrieb genommen werden.
So wünschenswert es für alle Beteiligten ist, solche Großanlagen komplett von externen Energielieferanten und Netzen abzukoppeln, so schwierig ist es auch. Trotz eines brauchbaren Richtwertes von 1.500 Watt Stromverbrauch pro Quadratmeter für solch eine Anlage (also theoretisch über 400 Megawatt für Alba 1), besteht die eigentliche Schwierigkeit darin, die enormen Leistungsschwankungen in einem Rechenzentrum vorherzusagen und energetisch abzufedern. Der Strom für Alba 1 soll deshalb je nach Bedarf und Wetterlage zu 100 Prozent aus einem Mix aus eigenen Biomasse- und Windkraftwerken, sowie lokalen Wasserkraftwerken geliefert werden. Ähnliche Projekte, die ebenfalls in Schottland geplant sind, setzen meist einzig auf Strömungs- oder Wellenkraftwerke. Diese liefern zwar eine konstantere und besser vorhersagbare Energiezufuhr, lassen sich bei Leistungsspitzen allerdings nicht so gut und flexibel steuern wie ein Biomassekraftwerk.