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Fachverfahren per Mausklick öffnen

Fachverfahren per Mausklick öffnen In vielen Behörden laufen geschäftskritische Funktionen immer noch auf uralten IT-Systemen. Effizientes Arbeiten ohne Medien­brüche ist dort unmöglich. Das Justizministerium Niedersachsen ist in Sachen Interoperabilität einen Schritt weiter.

Autor:Markus Bereszewski • 14.11.2006 • ca. 1:35 Min

Mehr Effizienz der öffentlichen ­Verwaltung, weniger Bürokratie und die Integration be­triebswirtschaftlicher Kosten-Nutzen-Be­trach­­tungen werden angesichts knap­­per Haushaltskassen gefordert. Die öffentliche Verwaltung setzt auf Infor­mationstechnologie als Mo­tor für Veränderungen und Modernisierung. Doch die IT-Infrastruktur in Behörden ist über die Jahre gewachsen und äußerst heterogen. Viele Programme sind 25 Jahre oder älter und gelten als überholt, steuern aber immer noch geschäftskritische Funktionen wie Bu­chungssysteme und Finanzprogramme. Fach­verfahren sind oftmals komplex und haben überlappende Funk­tio­nalitäten. Einheitliche Schnittstellen zwischen den Fachverfahren sowie zu anderen Systemen fehlen. So sind ein medienbruchfreier Datenaustausch und eine zielgerichtete Suche nach Informationen über Anwendungsgrenzen hinweg fast unmöglich. Die notwendige Interoperabilität er­möglicht der moderne Verwaltungsarbeitsplatz, mit dem Microsoft eine Plattform mit modularen Lösungen und einheitlichen Standards etablieren möchte. Das Zentrum bildet Office Professional, das als Integrationsplattform dient. Anwender können in der gewohnten Office-Umgebung direkt auf Fachanwendungen, Fachinformationen, Buchhaltungssysteme und Dokumentenmanagement-Lösungen zugreifen. Auf Client-Seite ge­schieht dies über benutzerdefinierte XML-Schemata und IBF, dem Information Bridge Framework. Zur Integration der Fachverfahren und Fachsysteme untereinander wird der Biztalk Server ge­nutzt, der als Schnittstellenplattform Businesslogik-Integration und -Ma­nagement übernimmt und so die Komplexität der Integrationsaufgaben auf ein Minimum reduziert. Damit entsteht eine serviceorientierte Architektur, die dank Schnittstellen unterschied­liche Services zu transparenten und dy­namischen Ge­schäfts­pro­zes­sen verbindet. Herkömmliche Bearbeitungswege werden verkürzt und die alltägliche Verwaltungsarbeit er­leichtert. Das Justizministerium Niedersachsen baut auf das Konzept des modernen Verwaltungsarbeitsplatzes, um die eigene Verwaltung zu moder­­nisieren. Länderübergreifende Fachverfahren sowie 1700 weitere Softwareprodukte prägen heute die IT-Landschaft der Justizbehörden.

Einfache Bedienung
»Auch vor dem niedersächsischen Justizministerium machen die aktu­ellen Entwicklungen in der öffentlichen Verwaltung nicht halt. Wir befinden uns nicht auf einer ­grünen Wiese und können unsere Verwaltung nicht einfach neu erfinden«, erklärt Dr. Ralph Guise-Rübe, Referatsleiter IT beim Niedersäch­sischen Justizministerium. »Durch das Konzept des modernen Verwaltungsarbeitsplatzes können wir eine durchgängige Systemarchitektur er­halten, die uns eine nahtlose Integration mit Drittsystemen ermöglicht. Unsere Mitarbeiter profitieren von der ein­fachen Bedienung, da sie den Um­gang mit Microsoft Office bereits ge­wohnt sind.«