Fahrerlose Bahnen werden Alltag
Noch in diesem Jahr soll in Nürnberg die erste fahrerlose U-Bahn Deutschlands den Regelbetrieb aufnehmen. Studenten haben dafür jetzt eine alternative Projektlösung vorgestellt, die auch andernorts eingesetzt werden könnte.

- Fahrerlose Bahnen werden Alltag
- Dezentrale Alternative aus der Hochschule
Die Zukunft hat begonnen
Kein verspäteter Aprilscherz: Die fahrerlose U-Bahn kommt. Im Rahmen des Projektes »Realisierung einer automatisierten U-Bahn in Nürnberg«, kurz RUBIN, soll die Linie U3 noch dieses Jahr komplett auf führerlosen Betrieb umgestellt werden. Der Probebetrieb des Automatic Guided Transit (AGT) läuft derzeit seit einigen Wochen ohne größere Zwischenfälle. Anstelle des Führerstandes gibt es in den neuen Zügen einige Stehplätze mit freiem Tunnelblick. Außerdem wurden den Doppeltriebwägen etliche elektronische Raffinessen für Ortung, Steuerung und Kommunikation eingepflanzt. Mit der U2 ist in Nürnberg auch bereits die nächste Strecke für die Automatisierung in Vorbereitung. Insgesamt wurden für die zwei Linien 30 der neuen DT3 Züge von Siemens bestellt.
Doch wer stellt eigentlich bei einer fahrerlosen U-Bahn die Weichen? Dies berührt eine der Grundfragen bei der Erstellung solch neuer Verkehrskonzepte. Die Nürnberger U-Bahn setzt hier auf eine zentrale Steuerung und Kommunikation von Zügen, Weichen, Kontrollen, und anderen Komponenten. Die Drei Hauptkomponenten der Steuerung, die automatische Zugkontrolle ATC, die Stellwerksteuerung ESTW und die Bahnsteigkontrolle GPC, laufen in einer zentralen Service-Leitstelle zusammen. Diese zentrale Schaltstelle mit ihrer Infrastruktur ist somit Kritischer Punkt des Systems. Gibt es hier ernsthafte Probleme, sind sämtliche Züge und sonstigen Komponenten betroffen. Entsprechende Notfallpläne stehen für solche Szenarien bereit, wobei die Strecken auch für normalen Fahrbetrieb gerüstet bleiben.