Dezentrale Alternative aus der Hochschule
- Fahrerlose Bahnen werden Alltag
- Dezentrale Alternative aus der Hochschule
Studenten des Studienganges Software Engineering und Informationstechnik haben deshalb jetzt einen alternativen Ansatz einer erfolgreichen Projektlösung für die U3 vorgestellt. Bei ihnen sind Züge, Bahnhöfe und alle einzelnen Komponenten mit eigenen Systemen ausgestattet, die jeweilige Zustände dezentral erkennen, weitermelden und bearbeiten können. Dies soll schnelleres Handeln ermöglichen, indem z.B. die Züge selbst ihre Fahrt, Geschwindigkeit und Türfreigabe kontrollieren können, und die Bahnhöfe die Fahrt-Rechte möglichst autonom verteilen. Viele Einzelteile und Hierarchieebenen müssen hier gut vernetzt und aufeinander abgestimmt werden. Frau Dr. Irene Teich vom Fachbereich Informatik der Hochschule Zittau-Görlitz, und Coach für das Projektmanagement, sieht weiteres Potential des Studenten-Modells: »Dieses Projekt kann ohne weiteres in die Praxis umgesetzt werden«. Die Beteiligten können also hoffen, daß die dezentrale Variante in einer anderen Stadt eine Chance bekommt.
Während mancher wahre »Geisterbahnen« befürchtet, versprechen sich die potentiellen Betreiber Vorteile für den Betrieb und die Fahrgäste. Zum einen ermöglichen elektronisch gesteuerte Züge theoretisch wesentlich höhere Taktraten, als von einem Fahrer gesteuerte. Kürzere Züge in schnelleren Abständen. Im Bedarfsfall erhofft man sich mit den fahrerlosen U-Bahnen schneller eingreifen, und per Knopfdruck weitere Züge losschicken zu können. Konzert- oder Fußballfans könnten so fast schon »on demand« weiterbefördert werden. Last but not least kann die hochvernetzte IT die Züge vorausschauender steuern als ein Mensch. Solange fahrerlose Bahnen also ihre Kontrollsignale problemlos erhalten und verarbeiten, wird der Stromverbrauch gesenkt, bei gleichzeitigem Zugewinn an Sicherheit.
Bleibt einzig und alleine: Der Fahrer. In Nürnberg sollen alle durch Technik ersetzten U-Bahn-Fahrer als Servicepersonal und Ansprechpartner der Fahrgäste weiterbeschäftigt werden. Neueinstellungen wird es jedoch für diese Linien nicht mehr geben.