Festplatten: gutes erstes Quartal
Noch kommt der Harddisk-Markt mit einem blauen Auge durch die weltweite Wirtschaftskrise. Vor allem hierzulande sind keine Auswirkungen spürbar. Das Q1- Ergebnis liegt über dem des Vorjahres. Inwieweit sich die allgemeine Drosselung der Produktion auf die Preise auswirkt, ist noch unklar. Zurzeit sind die HEKs auf dem Weg zu neuen Tiefständen.
- Festplatten: gutes erstes Quartal
- Mögliche Allokation - Branche uneins
Im Vergleich zur ersten Märzwoche liegt der Wertverlust von 3,5-Zoll-Festplatten mit SATASchnittstelle bei drei bis 19 Prozent. Bei 2,5-Zoll-Drives haben die HEKs im Schnitt um rund neun Prozent nachgegeben. Insgesamt ist die Branche mit dem Harddisk-Geschäft im ersten Quartal sehr zufrieden, vor allem in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage. »Grund für die besonders guten ersten zwei Monate in diesem Jahr waren unter anderem die knappen Lagerbestände im Fachhandel zum Jahresende 2008«, erläutert Regina Israel, Unternehmenssprecherin bei Seagate.
»Externe Laufwerke verkauften sich dieses Quartal sogar besser als im Vorjahresquartal«, erklärt Marc-Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. »Bei internen Festplatten favorisieren die Käufer die 3,5- gegenüber den 2,5-Zoll-Platten, bei externen Drives geht der Trend wesentlich stärker zu 2,5 Zoll.«
»Wir sind mit dem ersten Quartal sehr zufrieden und konnten die Herstellerziele übererfüllen «, sagt auch Hormoz Vardeh, Team-Leiter Storage bei Actebis Peacock. »Durch die Krise wird allerdings auch das Festplattengeschäft negativ beeinflusst, wie beispielsweise durch geringere Kreditlinien der Kunden.«
Georg Dietsch, Direktor EMEA Storage Group bei Fujitsu Deutschland, sieht es ähnlich: »Externe 2,5-Zoll-Disks sind nach wie vor ein Renner, allerdings gab es durch die Finanzsituation und gekürzte Kreditlinien hier eine Umschichtung. Einige BBrands haben starke Einbrüche, die von Markenherstellern wie Verbatim oder Toshiba aufgefangen wurden.«
Laut Seagate verkaufen sich im 2,5-Zoll-Bereich sowohl bei Fachhändlern als auch bei OEMs Laufwerke mit 320 GByte am besten. Aber auch 250 und 500 GByte gehören in der Distribution zu den Umsatzträgern. »160 GByte werden kaum noch eingesetzt«, sagt Fujitsu-Manager Dietsch. »400 GByte sind preislich gegenüber 320 und 500 GByte uninteressant. « Zwischen 400 und 500 GByte liegen gerade mal fünf Dollar.
»Im Highend-Segment dominieren 73- und 146-GByte-Drives mit 15.000 Umdrehungen pro Minute «, konstatiert Seagate-Sprecherin Israel. »Trend: Kunden, die günstige SATA-Platten für Business- Critical-Applikationen kauften, kehren zu Enterprise-Platten zurück.«
Gefragt sind auch SAS-Disks (Small-Form-Factor) mit 10.000 Umdrehungen pro Minute. »Hier zieht die Nachfrage insbesondere für Intels Modular-Systeme stark an«, stellt Dietsch fest. »Insbesondere das Thema Energieeffizienz, Laufruhe, IOPS und Anzahl der Spindeln pro Quadratflächeneinheit sind hier die Argumente.« Gut für den Fachhandel: Die Preise sind sehr stabil.