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Disk-Geschäft von Fujitsu geht eventuell an WD

Festplattenmarkt muss sich für die Zukunft rüsten

Eigentlich hat die Festplattenindustrie keinen Grund zur Klage. Alle Laufwerkstypen verkaufen sich bestens. Die PC- und Notebook-Absätze steigen, genauso wie Disk-Subsysteme. Der Verkauf von externen Platten bricht sowieso alle Rekorde. Trotzdem müssen sich die Hersteller für die Zukunft neu aufstellen.

Autor:Markus Reuter • 17.10.2008 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Festplattenmarkt muss sich für die Zukunft rüsten
  2. Großes Potenzial in den Flash-Speichern

Möglicherweise steht der Harddisk- Branche eine neue Hochzeit ins Haus. Einem Bericht des japanischen Nikkei News Service zufolge, plant Fujitsu seine Festplattensparte abzugeben. Mit Western Digital würden bereits Verhandlungen geführt. Angeblich soll die Übernahme bereits bis Jahresende abgeschlossen werden. Es werden Preise zwischen 660 und 944 Millionen USDollar genannt, die auch die Fertigungswerke in Japan, Thailand und den Philippinen mit rund 15.000 Mitarbeitern enthalten.

Wie nicht anders zu erwarten, halten sich die beiden Unternehmen bedeckt. Fujitsu veröffentlichte ein Statement, dass an den Berichten über ihr Festplattengeschäft derzeit nichts Wahres dran sei.

Laut IDC ist WD mit circa 26 Prozent Marktanteil die Nummer zwei hinter Seagate (33 Prozent). Fujitsu rangiert mit sieben Prozent auf Platz sieben. Hitachi GST bringt es auf 17 Prozent, Samsung auf acht und Toshiba auf neun Prozent. IDC erwartet für das vierte Quartal einen Absatz von 131,2 Millionen Festplatten. Mit dieser Fusion würde WD zu Seagate aufschließen, zumindest theoretisch.

Als Seagate Ende 2005 die Übernahme von Maxtor ankündigte, hatten beide, iSuppli-Zahlen zufolge zusammengerechnet, einen Marktanteil von 41,1 Prozent. Zwei Quartale später verschwand Maxtor als eigenständiger Disk-Produzent und Seagate führt seitdem das Segment mit mehr oder weniger 34 Prozent an. Das heißt, es konnte letztendlich nur die Hälfte des Maxtoranteils eingeheimst werden. Der Rest verteilte sich vor allem auf WD und Samsung.

Seagate hatte sich die Transaktion seinerzeit 1,9 Milliarden USDollar kosten lassen. Als wichtigsten Grund für den Zusammenschluss gaben die Unternehmen an, dass die Synergien aus der kombinierten Produktion und Entwicklung zu Einsparungen von rund 300 Millionen Dollar bei den jährlichen operativen Ausgaben führen werden. Gleichzeitig setzte Seagate auf das relativ starke Retail-Business von Maxtor. Wobei der Maxtor-Brand heute vor allem als »Billig-Marke« zum Einsatz kommt. Seagate schickt nun nicht mehr die Marke »Seagate« in den Preiskampf, sondern Maxtor-Laufwerke.

Die Meinungen, ob WD und Fujitsu zusammenpassen, sind geteilt. Die Japaner bringen Fertigungslinien, eine Entwicklungsmannschaft und eine gute Expertise im 2,5-Zoll-Markt sowie SASProdukte mit. Das würde schon mal gut passen. Nur lassen sich die Japaner auch in das amerikanische Unternehmen integrieren? Hier sind Zweifel angebracht.