Zum Inhalt springen
CRN-Channeltracks: Server

FSC bricht im Server-Channel ein

Fujitsu-Siemens hat im Server-Geschäft deutlich an Boden verloren. So reduzierte sich der Anteil der Fachhändler, die Netzwerkrechner des europäischen Herstellers im Sortiment führen, von 23,3 auf 13,3 Prozent. Davon profitierten Wettbewerber wie IBM und Wortmann.

Autor:Michael Hase • 6.3.2009 • ca. 2:10 Min

Die Spekulationen um die Zukunft von Fujitsu Siemens Computers (FSC) haben dem Server- Geschäft des größten europäischen Hardware-Herstellers offenbar geschadet. In diesem Geschäftssegment deuten zwar alle Vorzeichen, anders als im nach wie vor unsicheren Consumer- Geschäft, auf Kontinuität. Zumal der Markt mit einer Übernahme der Siemens-Anteile durch Fujitsu gerechnet hatte, wie sie nach dem Ausstieg des deutschen Konzerns tatsächlich zum 1. April erfolgt. Trotzdem verlor das Unternehmen aber auch bei Servern im deutschen Fachhandel deutlich an Boden. Zu diesem Ergebnis kommen die Channeltracks der Computer Reseller News.

Rivalen profitieren von FSC-Schwäche

Nur noch 13,3 Prozent der Fachhändler führen demnach Server von FSC im Sortiment, wie die Befragung durch die CRN-Marktforschung im Dezember 2008 ergab. Sechs Monate zuvor lag der Anteil noch bei 23,3 Prozent. Von dem drastischen Rückgang profitierten einige Wettbewerber: So erhöhte etwa IBM den Anteil der Händler, die Server des IT-Riesen anbieten, von 11,7 auf 14,0 Prozent. Wortmann verbesserte sich von 6,0 auf 6,7 Prozent, und Hewlett- Packard, die mit Abstand präsenteste Server-Marke im Channel, steigerte den Anteil von 35,0 auf 36,3 Prozent. Dell dagegen bleibt konstant bei 4,7 Prozent.

Die Frage nach dem wichtigsten Server-Anbieter bestätigt die negative Entwicklung im Geschäft von FSC: Von den Fachhändlern, die Netzwerkrechner vertreiben, geben nur noch 15,7 Prozent an, dass sie den meisten Umsatz mit FSC-Produkten erzielen. Dieser Wert lag in den CRNChanneltracks vom Juni 2008 noch bei 27,8 Prozent. Das sind gut zwölf Prozent weniger! Beim Gros dieser Händler stieg offenbar HP zum Hauptanbieter auf. Denn das Unternehmen verbesserte seinen Anteil am stärksten, und zwar von 31,6 auf 37,8 Prozent.

Aber auch Wortmann und IBM legten bei der Frage nach dem wichtigsten Hersteller zwischen Juni und Dezember zu: Wortmann von 9,6 auf 9,9 Prozent, IBM von 7,5 auf 8,1 Prozent zu. Dell konnte auch hier nicht von der Schwäche des europäischen Rivalen profitieren und ist momentan für nicht einmal drei Prozent der Server-Händler die Hauptmarke. Zu den Verlierern zählt neben FSC auch Maxdata. Der deutsche Hersteller meldete im vergangenen Sommer Insolvenz an und wurde inzwischen vom taiwanischen Unternehmen Quanta geschluckt. Der Anteil der Reseller, die mit Maxdata das meiste Server-Geschäft machen, sank in den Channeltracks von 3,7 auf 1,2 Prozent.

Die schwindende Präsenz von FSC im Fachhandel wirkt sich unmittelbar auf die Wahrnehmung des Brands aus. Bei der Frage nach der Bekanntheit von Server-Herstellern nannten im Dezember spontan nur noch 20,7 Prozent der Fachhändler die Marke FSC. Ein halbes Jahr zuvor waren es noch 31,3 Prozent. Eine gestützte Befragung – mit Nennung von Markennamen – würde wohl zu anderen Ergebnissen führen. Aber aus dem unmittelbaren Mindset vieler Reseller ist der Server-Brand FSC anscheinend verschwunden. Auch bei Maxdata nahm die spontane Markenbekanntheit zwischen Juni und Dezember deutlich ab, und zwar von 7,0 auf 3,3 Prozent. Bei den anderen Top- Ten-Herstellern gab es dagegen in punkto Awareness keine signifikanten Veränderungen.