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Gewinnen um jeden Preis

Gewinnen um jeden Preis. Koste es, was es wolle - nach dieser Devise scheint mancher IT-Konzern den Gürtel enger zu schnallen.

Autor:Redaktion connect-professional • 1.6.2005 • ca. 1:20 Min

Henriette Struss

Gewinnen um jeden Preis

Hoch geht es zum Beispiel bei IBM her. Etwa 13000 Entlassungen stehen an. Ein Aufschrei geht durch die Massen der Mitarbeiter von Big Blue, auf deren Kosten sich der Hardware-Riese gesund schrumpft. Auch bei Hewlett-Packard (HP) rechnen Analysten mit einem massiven Jobabbau. Unter HP-Chefin Carly Fiorina hatte sich der Hersteller wohl etwas übernommen. Bis zu 15000 Arbeitsplätze gelten nun als gefährdet. Der Grund: Der neue Chef Mark Hurd hat angekündigt, die Kostenstruktur des Unternehmens zu reduzieren, um wettbewerbsfähiger zu werden (Seite 28 ff).
In Sommerlaune hingegen gibt sich ERP-Hersteller SAP (Seite 36 f). Bei ihm sollen neue Partnerschaften für weiteres Wachstum sorgen. Trotz manch verhaltener Zukunftsprognosen und schlechter ­Geschäftszahlen der Konkurrenz, wie die des CRM-Anbieters Siebel (Seite 6), bleibt der ERP-Hersteller optimistisch.
Ebenfalls Rückenwind verspüren die Anbieter von Voice over IP Lösungen. Die Carrier sehen sich durch den Sparzwang der Anwender auf die Überholspur gedrängt (Seite 38 f). Die Kostensensi­bilität, die vielerorts herrscht, hat die Aufmerk­samkeit so mancher IT-Verantwortlicher auf die IP-Telefonie gelenkt. Die Entscheider fragen sich jetzt: Lohnt sich der Einsatz von Voice over IP? Immerhin sollen sich doch durch entsprechende Lösungen die Telekommunikationskosten in den Unternehmen um bis zu 30 Prozent senken lassen (Seite 20 f). Ja, das ist interessant für CIOs, denn die Messlatte für sie liegt heutzutage hoch. Von den IT-Entscheidern wird mehr denn je erwartet, sie sollten aktiv zum Unternehmenserfolg bei­tragen und nicht mehr »nur« die Fachabteilungen mit IT-Services unterstützen. Immer mehr CIOs stellen sich so die Frage, wie sich der Beitrag der IT zum Unternehmensziel messen und gegenüber der Geschäftsführung nachweisen lässt (Seite 8 f). Bei der strategischen Ausrichtung der IT an den Unternehmenszielen geht es allerdings dann nicht darum, um jeden Preis Kosten zu sparen, sondern darum, zu gewinnen.

Henriette Struss
(henriette.struss@informationweek.de)