Google Earth treibt den Markt
Geografische Informations-Systeme (GIS) wachsen aus ihrer Nische heraus. Aktuelle Impulse erhält die Branche durch den Erfolg von Google Earth und die Marktreife von Open-Source-Lösungen sowie die zunehmende Verzahnung von Business-Software mit GIS-Lösungen.
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Das Publikumsinteresse an Geografischen Informations-Systemen (GIS) wächst: In drei gut gefüllten Hallen des Münchner Messegeländes informierten sich vom 10. bis zum 12. Oktober mehr als 19.000 Fachbesucher auf der Geografenmesse »Intergeo«. Auf den meisten Ständen drehten sich die Gespräche um Software. Im Markt, den Anbieter wie Autodesk, Oracle und Esri dominieren, zeichnen sich drei Trends ab: Erstens hat Open-Source- GIS den Sprung zur Marktreife geschafft. Zweitens integrieren Hersteller die Daten ihrer eigenen Systeme in Karten, die von Google Earth geliefert werden. Drittens kommen zu den traditionellen GIS-Lösungen, die aus dem Computer-aided Design (CAD) entstanden sind, so genannte »Spatially Enabled Applications « hinzu: Dabei handelt es sich um Anwendungen, die Geschäftsdaten um Funktionen mit lokalem Bezug ergänzen. Beispiele dafür sind Geomarketing-Syteme, Planungssysteme in der Logistik oder Data-Warehouses mit ortsbezogenen Auswertungsmöglichkeiten.
»Da diese Möglichkeit der Nutzung von Geodaten noch sehr jung ist, besteht hier erhebliches Wachstumspotenzial«, vermutet Carsten Czarski, Senior Systemberater Business Unit Database bei Oracle. Dieses Marktsegment sei auch für die Anbieter klassischer GIS interessant. Die Ellison- Company bietet für GIS eine speziell zugeschnittene Edition ihrer Datenbank an: Oracle 10g Spatial. In der aktuellen Version sind Rasterdaten und ein Datenmodell für persistente Topologien enthalten, demnächst sollen dreidimensionale Körper unterstützt werden. »Nahezu alle GIS-Anbieter am Markt unterstützen die Speicherung in der Oracle-Datenbank«, berichtet Oracle-Berater Czarski, dessen Unternehmen an weiteren Partnerschaften mit Anbietern ortsbezogener Software oder Services interessiert ist.