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Internetkonzern wächst weiter

Google eröffnet neue Geschäftsfelder

Ob Unified Communications, Onlinemarketing oder On-Demand-Software: Über das reine Suchmaschinengeschäft ist Google bereits seit langem hinausgewachsen. Neue Aktivitäten entwickelt der Konzern nun in den Bereichen Mobilfunk und Cluster Computing.

Autor:Redaktion connect-professional • 17.10.2007 • ca. 1:50 Min

Unverfrorene Kauflust werfen Kritiker dem Internetkonzern Google vor und selbst wohlwollende Beobachter tun sich bisweilen schwer, die Strategie des Unternehmens nachzuvollziehen. Auch in den vergangenen Tagen trieb Google seine Geschäftsaktivitäten wieder in verschiedene Richtungen weiter. So hat der Suchmaschinenbetreiber den finnischen Softwarehersteller Jaiku übernommen. Jaiku ist der Anbieter eines »Microblogging «-Dienstes (daher die Namensähnlichkeit zu der japanischen Gedichtform Haiku) und hat mit »Jaiku Mobile« eine recht erfolgreiche Social Networking- Anwendung für verschiedene Nokia- Geräte entwickelt. Die Übernahme von Jaiku ist neben dem Kauf des Softwareanbieters Zingku Ende September und der vor kurzem bekannt gewordenen Patentanmeldung für den mobilen Bezahlservice Gpay nur ein Glied in einer Reihe von Indizien, die darauf hindeuten, dass Google die Einführung eines eigenen Handys vorbereitet.

Oder auch nicht, denn wie die New York Times nun berichtete, wolle Google gar kein Mobiltelefon, sondern vielmehr ein eigenes Handy-Betriebssystem auf den Markt bringen. Bei dem geheimnisumwitterten »Google Phone« handele es sich nur um einen Prototyp, auf dem die Software erprobt werde. Das Betriebssystem solle eine Alternative zu Windows Mobile darstellen und als Open Source Software angeboten werden. Dem Zeitungsbericht zufolge wolle Google auf diese Weise seine marktbeherrschende Stellung im Bereich Online- Werbung auf das Mobilfunk- Segment ausweiten.

Eine weitere »Baustelle« eröffnete Google außerdem in Zusammenarbeit mit IBM: Die beiden Konzerne wollen Universitäten bei der Entwicklung von Cluster Computing-Lösungen unterstützen. Bei dem Verfahren geht es um die Verknüpfung der Rechenleistung einer Vielzahl von Computern. Auf diese Weise ist es möglich, große Rechenkapazitäten bereitzustellen und gleichzeitig auf die Konstruktion neuer Großcomputer zu verzichten. Einer der führenden Nutzer dieser Technologie ist Google selbst, die Förderung der Entwicklung von Cluster Computing-Lösungen dürfte das Unternehmen somit nicht ohne Eigennutz betreiben.

Während Google mehrere hundert Computer in seinen Rechenzentren zur Verfügung stellt, steuert IBM zu dem Projekt vor allem Entwicklungssoftware und System Management Services bei. Studenten und Forscher erhalten die Möglichkeit, über das Internet auf das Computercluster zuzugreifen und so entsprechende Anwendungen zu entwickeln. Zudem hat Google zusammen mit der Universität von Washington einen im Internet abrufbaren Lehrplan zum Thema Cluster Computing entwickelt. Informationen über eine mögliche kommerzielle Nutzung des von Google und IBM zur Verfügung gestellten Computerclusters gibt es nicht. E-Commerce-Marktführer Amazon bietet einen entsprechenden Service unter dem Namen »Amazon Elastic Compute Cloud« bereits als Beta-Version an. Per Internet lässt sich dabei von dem Etailer bereitgestellte Rechenleistung flexibel mieten.

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