Grafikkarten: harter Preiskampf
Günstige Preise und ständig neue Modelle halten das Grafikkartengeschäft auf einem zufrieden stellenden Niveau. Trotzdem müssen einige Hersteller im zweiten Quartal mit einem rückläufigen Absatz rechnen. Gefragt sind vor allem Produkte zwischen rund 100 und 200 Euro.
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- Grafikkarten: harter Preiskampf (Fortsetzung)
Weltweit klagen die Grafikkarten- Hersteller über ein rückläufiges Geschäft. Nvidia hat für das zweite Quartal sogar seine Umsatzprognosen gesenkt. Erzielte das Unternehmen in den ersten drei Monaten noch 1,15 Milliarden, liegt die Vorhersage nun bei 850 bis bestenfalls 950 Millionen US-Dollar. Letztendlich stellt das zweite Quartal in der Regel schon immer eher eine Sauregurkenzeit dar. Eine geringere Nachfrage führt selbstverständlich zu einem stärkeren Konkurrenzdruck und zwangsläufig zu einem Preiskampf.
Zwischen Anfang Juni und Juli sind Nvidia-Grafikkarten zum Teil um circa zehn Euro günstiger geworden. Einzelne Modelle wie die XFX »GF9800 GTX XXX« fielen im VK von 289 auf 239 Euro. Mit den neuen AMD 4800er- Karten, die seit kurzem verfügbar sind, kam es natürlich direkt zu einem Preisrutsch bei den 3800er-Varianten. Kostete eine Sapphire »HD3870 Ultimate« Anfang Juni noch 179 Euro, können Anwender das Produkt nun bereits für 137 Euro einkaufen.
Die HEKs sind in etwa im selben Rahmen gesunken. Die EVGA »GF 9800GX2 KO-Version« mit einem GByte DDR3-Speicher und Dual-DVI kostete in der KW 23 noch 385 Euro. In der KW 28 müssen Händler dafür nur noch 376 Euro veranschlagen. Die günstigen Einstiegskosten zeigen Wirkung. Egal wie es dem Weltmarkt geht, hierzulande ist es so schlecht nicht.
»Die Nachfrage bei der neuen ATI 48xx-Generation ist sehr gut«, sagt Peter Hirschfeld, General Manager DACH bei HIS. »Unsere Verfügbarkeiten reichen gerade aus, um die Nachfrage zu befriedigen. Offensichtlich haben die neuen Karten die relevanten Preispunkte voll getroffen. Aber natürlich merken wir auf der anderen Seite bei anderen Produktlinien, dass jetzt die Ferienzeit begonnen hat.«
»Der Bedarf an leistungsfähigen Grafikkarten für Spiele oder Videobearbeitung nimmt deutlich erkennbar zu«, erklärt Petersen Peng, General Manager Europe bei Xpertvision, gegenüber CRN. »Die Verfügbarkeit der eingeführten Karten ist gut, neue Modelle sind jedoch noch stark limitiert. Die Situation wird sich aber entspannen. « Sowohl die Lieferfähigkeit der »GTX200«-Serie durch Nvidia, wie auch die »HD4000«- Familie durch AMD/ATI werde steigen. Im mittleren Preissegment und im Entry-Level seien die Preise stabil, im Highend-Sektor könne das Wiederaufleben der Konkurrenz zwischen Nvidia und ATI jedoch zu Preiskämpfen führen.
Die neuen Topmodelle von Nvidia basieren auf den Chipsätzen »GTX 360« und »GTX 280«. Die VKs liegen zwischen rund 300 (Asus ENGTX260/HTDP) bzw. 520 Euro (XFX GTX280 XXX). Vor allem die 260er Karten führen zu einem Preissturz bei »9800 GX2«- Modellen. Diese sind seit April in etwa um 15 Prozent günstiger geworden. Mit weiteren Abschlägen wird gerechnet.