Grafikkarten im Sommerloch
Im Vergleich zum Abschlussquartal 2005 sind die Verkäufe von Grafik-Chips im laufenden Jahr rückläufig. Vor allem Nvidia konnte sich nach neusten JPR-Analysen verbessern. Intel dominiert aber weiterhin das Segment. Für das zweite Halbjahr erwartet die Branche eine steigende Nachfrage.
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Der Absatz von Grafik-Chips ist im zweiten Quartal 2006 leicht zurückgegangen. Laut Jon Peddie Research (JPR) wurden insgesamt 71,4 Millionen Stück verkauft. Im ersten Quartal waren es noch 74,9 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr legt der Markt allerdings um über 16 Prozent zu. Im Q2/2005 wurden rund 10 Millionen Grafikchips weniger verkauft als heuer.
Das dritte Quartal fällt üblicherweise etwas besser aus, einen Sprung nach oben wird es aber erst wieder in den letzten drei Monaten des Jahres geben. Die Branche hofft mit einem guten Ergebnis das Vorjahresresultat übertrumpfen zu können. Im Q4/2005 bestätigte JPR dem Markt einen Abverkauf von über 79 Millionen Grafik-Chips. Der Fall der 80-Millionen-Marke gilt als beschlossen.
Trotz rückläufiger Verkaufszahlen baut Intel seinen Marktanteil von 39,1 auf 40,3 Prozent aus. Insgesamt liefert das Unternehmen über 28,7 Millionen Grafik-Chips aus. ATI verliert dagegen einen Prozentpunkt und kommt nun auf 27,6 Prozent. Als Sieger darf sich Nvidia fühlen und verbucht als einziger Hersteller eine Verbesserung. Der Absatz stieg von circa 14,2 auf 14,4 Millionen Stück leicht an und der Marktanteil erhöht sich von 19 auf 20,3 Prozent.
Für die restlichen Marktbegleiter bleibt damit nicht mehr viel übrig. Via belegt mit einem Anteil 8,2 Prozent Rang vier, auf den fünft platzierten SiS entfallen nur noch 3,5 Prozent. Während im Jahresvergleich die ersten vier Hersteller den Absatz jeweils verbessern konnten, verkauft SiS bei aktuellen rund 2,5 Millionen circa 600.000 Stück weniger.
Mobile-Segment legt weiter zu
Der Chip-Anteil, der für Desktop-Grafik bestimmt ist, liegt laut JPR bei 51,7 Millionen Stück. Davon entfallen 62 Prozent auf Onboard-Grafik, 38 Prozent auf Steckkarten. Intel macht sein Geschäft mit integrierten Chipsätzen und kommt im PC-Segment auf 34,8 Prozent. Dahinter platzieren sich ATI (26,3%) und Nvidia (23,9%). Im Grafikkartensegment teilen sich Nvidia mit 51,5 Prozent und ATI mit 47,9 Prozent den Markt.
Im Mobile-Bereich wurden im zweiten Quartal 19,6 Millionen Grafik-Chips abgesetzt. Hier dominiert Intel das Feld mit fast 55 Prozent, gefolgt von ATI (31%) und Nvidia (ca.11%). Gegenüber dem Vorquartal verzeichnet der Sektor ein moderates Wachstum von 2,2 Prozent. Im Jahresvergleich beträgt die Steigerung 31,9 Prozent.