Grossist Kosatec baut Einzelhandel weiter aus
Der Spagat ist beachtlich: Distribution, Fachhandelsfilialen und Systemhaus unter einem Dach. Und keine Kritik von außen, behauptet Kosatec-Chef Andreas Sander im Gespräch mit Computer Reseller News. Zumindest die zweistellige Umsatzrendite bestätigt seinen Kurs.

- Grossist Kosatec baut Einzelhandel weiter aus
- Zehn bis 15 weitere Einzelhandelsfilialen geplant
14 Jahre im IT-Handel, das ist zweifellos eine gute Leistung. Wenn dann noch die Zahlen stimmen und das Unternehmen kontinuierlich wächst, könnte man eigentlich zufrieden sein. Andreas Sander ist auch zufrieden. Der 43-jährige geschäftsführende Gesellschafter der Kosatec Computer GmbH in Braunschweig hat ein gutes Gefühl, wenn er auf seine Zukunftspläne angesprochen wird. »Wir haben Erfahrung, sind seit 1993 im Geschäft, werden benötigt«, lautet seine knappe Antwort. Soll heißen, das Geschäft läuft gut, wird kontinuierlich ausgebaut.
In der Tat hat sich Kosatec in den vergangenen 14 Jahren nicht nur in der Komponentendistribution und in der BTO-Fertigung bewiesen. Nach einem Umsatzvolumen von rund 50 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) im Jahr 2005, setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr 60 Millionen um. Fürs laufende Jahr hat sich Sander »mal fünf Prozent Plus vorgenommen, aber es kann vielleicht auch mehr werden«. Auf jeden Fall könne er auf einen linearen Zuwachs zurückblicken, »und nicht, wie bei manchen anderen Firmen, ständig Achterbahn fahren mit Hochs und Tiefs«.
Doch nicht der Umsatz ist in diesem margensensiblen IT-Bereich ausschlaggebend, sondern das was übrig bleibt. Und da gibt Sander eine Umsatzrendite mit 12,9 Prozent an, die durchaus als gesund bezeichnet werden darf. Allerdings erwirtschaftet er das Ergebnis zu einem Teil mit den fünf Einzelhandelsfilialen und dem Systemhaus, das von Kosatec seit 1999 betrieben wird. Diese beiden Geschäftszweige machen immerhin 40 Prozent seines Umsatzes aus. Zumal »wir über das Systemhaus viel Dienstleistung verkaufen«.
So relativiert sich schon einmal der Erfolg des Distributors Kosatec. Trotzdem bezeichnet er auch das Großhandelsgeschäft als ordentlich profitabel und sieht für die Zukunft noch weitere Zuwachschancen. Diese Perspektive resultiere nicht zuletzt aus Kundennähe und »gut geschultem und motiviertem Personal«. Denn, so Sander, Preise und Waren seien in der Distribution leicht vergleichbar und würden sich kaum mehr wesentlich unterscheiden. Deshalb investiere er unter anderem in dieMitarbeiterzahl (von den etwa 100 Beschäftigten sind rund 65 in der Distribution tätig) und Mitarbeitermotivation. »Da bleibt vielleicht vom Gewinn etwas weniger übrig, aber das Geld ist gut angelegt in die Zufriedenheit unserer Kunden.«
Neben der Kundennähe - »zu den Kunden zählen auch private Retailer und Discountmärkte, aber keine Kooperationen« - hebt er Leistungen wie Support und RMA besonders hervor. So sei Kosatec gerade in der Reklamationsabwicklung nicht so schnell kopierbar, behauptet Sander und setzt noch eins drauf: »Da sind wir sicherlich mit unter den Besten.« Reklamationen wie Reparaturen würden binnen zwei Wochen erledigt sein. Und bei einigen Produkten wie beispielsweise der Eigenmarke »Innovation PCs« werde bei technischen Defekten die Möglichkeit angeboten, »unbürokratisch einzelne Komponenten direkt auszutauschen«. Mit diesem Service ist Kosatec zwar keine Ausnahme, aber nicht jedes Unternehmen reagiert so.