Gute Aussichten für Voice over IP über Handy
In sechs Jahren werden VoIP-Mobilfunkdienste einen höheren Umsatz erzielen als drahtgebundene Services, die Sprache über IP-Netze transportieren. Die Grundlage dafür bilden neue Mobilfunktechniken.
Ein rasantes Wachstum prognostiziert die britische Beratungsgesellschaft Analysys Mobilfunkdiensten, die Sprachdaten in Form von IP-Paketen übertragen. Der Umsatz mit mobilen Voice-over-IP-Diensten wird demnach 2012 in Westeuropa bei 6 Milliarden Euro liegen. Bei VoIP-Services über das Festnetz soll er nur 5,7 Milliarden Euro betragen.
Deutlich größer ist der Unterschied in den USA: Dort erwartet Analysys in knapp sechs Jahren bei »Cellular VoIP« einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro, bei Voice-over-IP über leitungsgebundene Netze von 6 Milliarden Euro.
Der Hintergrund dieser Entwicklung ist, dass die Mobilfunknetze auf neue Techniken umgestellt werden. In den USA und Teilen Asiens beginnen Service-Provider ab 2007 damit, in Netzen auf Basis von »CDMA2000 1 x Evolution Data Optimised« (EV-DO) die »Revision A« des Standards zu implementieren. In Europa, Asien und Afrika tritt ab 2010 »3G Long Term Evolution« (3G LTE) an die Stelle von W-CDMA (Wideband Code Division Multiple Access) und High-Speed Packet Access (HSPA).
Die neuen Verfahren erlauben deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Bei 3G LTE sind Download-Raten von etwa 100 MBit/s im Gespräch. Diese Bandbreite ermöglicht es, neben Sprache auch andere Echtzeitdaten in Form von IP-Paketen zu transportieren, etwa TV-Bilder.
Nach Schätzungen von Analysys entfallen im Jahr 2015 in Westeuropa an die 23 Prozent aller Sprachminuten in Mobilfunk- und Festnetzen auf »Cellular VoIP«. In den USA sind es 28 Prozent.
Auch bei Mobile-VoIP dürfte es zu einem Preisverfall kommen. Um ihn auszugleichen, werden die Mobilfunkfirmen Zusatzdienste anbieten, etwa Instant Messaging oder ortsbezogene Dienste (Location Based Services).
Weitere Informationen unter