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Haitec will nach 7 Jahren Verlust erstmals Gewinn schreiben

Haitec will nach 7 Jahren Verlust erstmals Gewinn schreiben. Die auf PLM-Lösungen spezialisierte Haitec AG will mit der nun genehmigten Übernahme des IT-Beraters Autinform AG die Umsätze steigern und endlich wieder Gewinne schreiben. Ein neuer Großaktionär wird dem Haitec-Vorstand künftig genau auf die Finger schauen.

Autor:Martin Fryba • 30.9.2005 • ca. 1:15 Min

Haitec will nach 7 Jahren Verlust erstmals Gewinn schreiben

Das Münchner Systemhaus Haitec, vorwiegend auf das Product Lifecycle Management für Fertigungsbetriebe sowie Systemintegration spezialisiert, rechnet für das kommende Geschäftsjahr (1.Oktober 2005 bis 30.September 2006) mit einem Umsatz von 28 Millionen Euro und einem positiven Ebit von 1,9 Millionen Euro. Dies wäre erstmals seit 1999 wieder ein Jahresgewinn. Maßgeblichen Anteil daran soll die neue Tochter Autinform AG haben. Der Haitec-Vorstand rechnet damit, dass der Zukauf des Wiesbadener Spezialisten für IT-Beratung und ?Betrieb im SAP-Umfeld den Umsatz der Haitec »konservativ« um 12,5 Millionen Euro erhöhen und ein Ebit von 1,1 Millionen Euro beisteuern wird.

Die neue Tochter weist eine ähnlich schwierige Historie auf wie Haitec selbst: Die Umsätze der Autinform sind über Jahre hinweg massiv zurückgegangen, das Management verzettelte sich durch planlose Zukäufe, hohe Abschreibungen und Verluste brachten die Firma im vergangenen Jahr an den Rand einer Insolvenz. Durch eine Restrukturierung mit Personalabbau, Verkäufe von Teilen der Firma sowie letztlich einem Forderungsverzicht der Alteigentümer konnte die Pleite nochmals abgewendet werden. In 2004 wies Autinform mit rund 100 Mitarbeitern einen Umsatz von knapp über 20 Millionen Euro sowie ein negatives Ebit von 2,8 Millionen Euro auf.

Der Eigentümer, die zu 90 Prozent an Autinform beteiligte Londoner Investmentfirma Bridgepoint Capital, musste Kapital nachschießen und sucht nun durch den Verkauf an Haitec wenigstens einen Teil des hohen Verlusts zu kompensieren. Ob dies gelingt, liegt nun in der Hand des Haitec-Vorstand, der sich die Transaktion durch eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage von einer außerordentlichen Hauptversammlung genehmigen ließ. Bridgepoint erhält rund 2,2 Millionen Haitec-Aktien sowie einen Sitz im Aufsichtsrat und wird mit knapp 19 Prozent neuer Großaktionär der Haitec.