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Hewlett-Packard kommt mit Itanium voran

Hewlett-Packard kommt mit Itanium voran. Dank mittlerweile weit über 7.000 nativen Anwendungen für die Itanium-Plattform konnte Hewlett-Packard über die Hälfte seiner PA-RISC-Systeme inzwischen auf Integrity migrieren. Der Verkauf der erklärungsbedürftigen ? weil abseits der Standardwelt angesiedelten ? Systeme gestaltet sich aber nach wie vor schwierig.

Autor:Redaktion connect-professional • 1.3.2006 • ca. 2:15 Min

Hewlett-Packard kommt mit Itanium voran

Im vierten Quartal 2005 betrug das Verhältnis von Itanium gegenüber PA-RISC im Neukundengeschäft knapp zwei Drittel zu einem Drittel »und zwar sowohl im Hinblick auf die Stückzahlen als auch beim Umsatz«, erklärt Michael Garri, Produktmanager Business Critical Systems bei Hewlett-Packard. Die nicht nur von Intel hoch gepriesene, bisher aber hinter den Verkaufserwartungen hinkende Prozessorarchitektur rund um den Itanium, macht damit nun deutliche Fortschritte.

Den größten Teil der Umsätze erzielt HP vornehmlich im Umfeld der Business Critical Systems (BCS), zu denen vor allem die Superdome-Rechner zählen. »Unsere Integrity-Server finden aber auch immer breiteren Einsatz in SAP-Anwendungen«, ergänzt Garri. Mittelständische Unternehmen nutzen die Itanium-Plattform ? vorzugsweise zwei bis vier Prozessorsysteme ? unter dem Betriebssystem Windows. Sein volles Potenzial spielt der Itanium bisher aber nur mit Betriebssystemen aus, die zumindest einen Großteil der verfügbaren Funktionalitäten unterstützen, wie etwa HP/UX oder OpenVMS. So profitieren Kunden beispielsweise unter HP/UX von der dynamischen Leistungsskalierung mit Hilfe des Workload Managers, der eine Lastverteilung auf Basis der SLAs für unterschiedliche Applikationen erlaubt. Windows sieht eine Freigabe allokierter CPUs dagegen bisher nicht vor.

»Zwar lastet der Margendruck auch auf den Itanium-Systemen, unser Geschäft in diesem Bereich ist aber nach wie vor profitabel«, räumt Garri ein. Frischen Wind verspricht sich der Manager vor allem von der nächsten Prozessor-Generation, die Intel unter dem Codenamen Montecito vorbereitet. Der Itanium wird zwei Cores bekommen und pro Kern dann auch zwei Threads bearbeiten können. Zudem hält Intels Vanderpool-Technologie für Virtualisierung Einzug. Damit wird ein weiterer Schritt im Hinblick auf die Standardisierung der Intel-Plattformen vollzogen, deren Ziel die so genannte »Universal Platform« ist, die gemeinsame Basisstrukturen für x86 und Itanium vorsieht. »Wir werden Anfang 2007 mit der Zusammenführung von Integrity- und Proliant-Architekturen beginnen, ich rechne aber frühestens 2008 mit einer gemeinsamen Plattform«, erklärt der HP-Manager. Um aber auch künftig einzigartige Funktionalitäten anbieten zu können, will HP weiterhin eigene Chipsätze für Itanium-Systeme entwickeln und nicht die von Intel bereitgestellte Standardversion übernehmen.

Einheitliche Basis

Hewlett-Packards Bestrebungen, möglichst viele Produktlinien auf gemeinsame Komponentenbausteine zu vereinen, soll einerseits intern helfen Kosten zu senken, aber auch den Kunden Investitionsschutz bieten. Die in Proliant-Servern und Storage-Works-Systemen beliebig einsetzbaren Universal-Disk-Festplatten beispielsweise bleiben den Itanium-Integrity-Rechnern bisher noch verwehrt.

Der langfristige Erfolg von HPs Integrity-Plattform, die sowohl Alpha wie auch PA-RISC ablösen muss, hängt aber entscheidend von den nutzbaren Applikationen ab. Rund 7.300 native Anwendungen stehen bisher zur Verfügung, »aber es gilt noch ein paar prominente Lücken zu füllen«, räumt Garri ein. So fehlt die Unterstützung für Oracles Business Suite, die in Deutschland allerdings aufgrund der Dominanz von SAP nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das Analyse-Tool Business Objects konnte dagegen jüngst in die Liste der nativen Itanium-Anwendungen aufgenommen werden. »Bis zum Jahresende rechnen wir damit, dass über 9.000 Applikationen für Itanium optimiert sein werden«, betont der HP-Manager. Die Aufklärungsarbeit zu den Einsatz- und Lösungsszenarien der Integrity-Systeme muss der Hersteller aber weiter massiv vorantreiben: »Da gibt es noch immer ein Wissensdefizit ? nicht nur bei den Kunden, auch im Channel«, weiß Garri.

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