Hitachi Data Systems kauft Archivspezialisten
Hitachi Data Systems übernimmt den Software-Anbieter Archivas. Mit der Akquisition des Archivspezialisten ergänzt der Speicher-Hersteller sein Portfolio um Content-Management-Services.
Die Storage-Tochter des japanischen Mischkonzerns Hitachi, Hitachi Data Systems (HDS), hat den Software-Anbieter Archivas gekauft. Das nicht börsennotierte Unternehmen aus Waltham, Massachusetts, stellt Lösungen für die digitale Archivierung her. HDS mit Sitz im kalifornischen Santa Clara war bereits im vergangenen Jahr eine weltweite Entwicklungsund Vertriebspartnerschaft mit Archivas eingegangen. Zum Kaufpreis machten beide Unternehmen keine Angaben. Laut Dave Roberson, CEO von HDS, zielt der Hersteller mit der Übernahme darauf ab, »die Entwicklung technisch ausgefeilter Content-Management- Services« voranzutreiben. Den Angaben zufolge rea giert HDS damit auf einen wachsenden Bedarf an skalierbaren Archivlösungen bei Unternehmen und Organisationen jeder Größe. Die Ursache für die steigende Nachfrage sieht der Anbieter im zunehmenden Druck durch Gesetze, Vorschriften und Richtlinien, der Anwender wiederum dazu veranlasse, verstärkt in ihre Speicher-Infrastruktur zu investieren. Im Rahmen der bisherigen Partnerschaft mit Archivas bot HDS bereits eine Archivlösung an, die auf der Technologie des Spezialisten basiert. Dabei handelt es sich um die »Hitachi Content Archive Platform (HCAP)«. Der Hersteller rechnet damit, HCAP werde sich nach der Akquisition noch breiter im Markt durchsetzen.
Mit der Übernahme von Archivas folgt HDS einem zentralen Trend im Storage-Markt: Zunehmend ergänzen die Hersteller ihre Hardware-Angebote um Software- Lösungen, die zugleich immer mehr Funktionalität bereitstellen. »Die Speicherhersteller drängen in den Markt für Content- Anwendungen, die beispielsweise Schutzfunktionen für aufbewahrungspflichtige Dokumente einschließen«, erläutert Bernhard Zöller, Geschäftsführer der Beratungsfirma Zöller & Partner. Daher verfügten auch andere große Anbieter wie EMC, HP oder Sun über vergleichbare Lösungen. Damit reagieren die Anbieter auf Anforderungen des Markts. Denn in einige Segmente, etwa in Branchen mit hohen Compliance-Anforderungen wie das Gesundheitswesen, kommen Hersteller nach Zöllers Worten »mit reinen Hardware-Angeboten gar nicht mehr rein«.
Mehr Channel-Geschäft
HDS vertreibt die Lösungsplattform auch in Deutschland, und zwar sowohl direkt als auch über so genannte Tier-One-Partner wie T-Systems, Inforsacom oder die Info AG. Relevant ist das Angebot nicht zuletzt für die strategischen Ziele von Andreas Faltinek, der Mitte Januar bei HDS die Position des Vertriebsdirektors für den deutschen Markt übernahm. Der neue Sales-Chefs, der vom Wettbewerber EMC kommt, hat sich vorgenommen, das Lösungsgeschäft zu forcieren. Zugleich will sich der Manager auf ausgewählte vertikale Märkte konzentrieren. Dabei setzt Faltinek auf eine stärkere Unterstützung von Seiten der Partner. Entsprechend soll der Anteil des indirekten Vertriebs am HDS-Geschäft von derzeit etwa 30 Prozent auf 50 Prozent steigen.
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