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Zuwächse in allen Produktbereichen

HP macht dem Channel Mut

HP-Chef Mark Hurd rechnet fest damit, dass die IT-Branche im kommenden Jahr wieder expandiert. Für seinen Konzern erwartet der Top-Manager dabei ein überdurchschnittliches Wachstum um drei bis vier Prozent. Weitere harte Einschnitte sind bei der Tochter EDS geplant, die ab sofort HP Enterprise Services heißt.

Autor:Michael Hase • 29.9.2009 • ca. 2:00 Min

Inhalt
  1. HP macht dem Channel Mut
  2. Partner zwischen Skepsis und Zuversicht

2010 wird besser. So lautet die Kernbotschaft von HP-Chef Mark Hurd, der vergangene Woche gemeinsam mit weiteren Top-Managern des Unternehmens einen Ausblick auf das kommende Jahr gegeben hat. »Wir erwarten, dass die IT-Branche 2010 wieder wächst, und glauben, dass HP das Marktwachstum übertreffen wird«, so Hurd bei einem Treffen mit Analysten. »Das breite Produkt- und Service-Portfolio sowie die weltweite Reichweite verschaffen HP einen klaren Wettbewerbsvorteil.« Für das Fiskaljahr 2010, das am 1. November 2009 beginnt, erwartet der weltgrößte IT-Konzern einen Umsatz in Höhe von 117 Milliarden bis 118 Milliarden Dollar. Diese Werte entsprechen einem Wachstum zwischen drei und vier Prozent. Für 2010 prognostiziert HP einen Gewinn von 3,60 Dollar bis 3,70 Dollar pro Aktie.

Verglichen mit der Prognose hatte HP im letzten abgeschlossenen Quartal, dem dritten Quartal 2009, das am 31. Juli endete, deutlich schlechtere Zahlen abgeliefert: Bei einem Gesamtumsatz in Höhe von 27,5 Milliarden Dollar war das Geschäft um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Dabei ließ die Übernahme des IT-Dienstleisters EDS im vergangenen Jahr die Wachstumsbilanz sogar noch freundlicher aussehen, als sie tatsächlich war. Denn in den zentralen Produktbereichen waren die Umsätze im dritten Quartal zwischen 18 und 23 Prozent eingebrochen.

Software wächst

Demgegenüber rechnet HP in den einzelnen Geschäftsbereichen für 2010 mit einer nachhaltigen Verbesserung. So soll die Personal Systems Group im kommenden Jahr zwischen drei und fünf Prozent, Enterprise Server and Storage zwischen zwei und vier Prozent und Services ebenfalls zwischen zwei und vier Prozent wachsen. Dahinter bleibt die Imaging and Printing Group zurück, für die HP mit einer Stagnation, allenfalls mit einem leichten Zuwachs um maximal zwei Prozent rechnet. Den stärksten Zuwachs erwartet HP im Software-Geschäft, das 2010 zwischen sieben und neun Prozent zulegen soll.

Im HP-Channel stößt Hurds Prognose auf verhaltene Zustimmung. Er wisse zwar nicht, woher der Konzernchef die Zahlen für seine optimistische Wachstumsprognose nehme, äußert sich Michael Wick, Geschäftsführer von ECS Berlin, vorsichtig skeptisch. »Wenn sich das Geschäft im kommenden Jahr auf dem diesjährigen Niveau stabilisiert, wäre das aber schon ein Erfolg.« Dabei spricht Wick für die Branche insgesamt. Denn das Geschäft von ECS ging in diesem Jahr nicht zurück. »Die massiven Umsatzrückgänge, die HP in den zurückliegenden Quartalen vermeldet hat, spiegeln sich in unserem Geschäft nicht wider«, berichtet der Unternehmer. Im Gegenteil, der Berliner HP-Partner verzeichnete für 2009 bislang sogar Wachstum.

Wick gibt allerdings zu bedenken, dass die meisten Projekte, an denen sein Unternehmen im laufenden Jahr gearbeitet habe, bereits 2008 budgetiert wurden. Deshalb schließt er nicht aus, dass es verzögert zu einer Delle im Geschäft kommen könne. Unterm Strich ist der ECS-Chef aber verhalten optimistisch und setzt darauf, dass Hurd mit seiner Prognose Recht behält. »Grundsätzlich begrüße ich es, wenn ein Top-Manager in der aktuellen Situation positive Signale aussendet.«