Partner zwischen Skepsis und Zuversicht
- HP macht dem Channel Mut
- Partner zwischen Skepsis und Zuversicht
Ähnlich die Situation bei Schickram & Feller. Auch das Systemhaus aus Schwandorf, dessen Schwerpunkt auf dem HP-Geschäft liegt, erlebte 2009 keinerlei Einbruch. »Die künftige Entwicklung lässt sich aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten«, gibt Geschäftsführer Michael Schickram zu bedenken. Auf der einen Seite hätten viele Anwender in diesem Jahr Investitionen in ihr IT-Equipment aufgeschoben und einfach Wartungsverträge um ein Jahr verlängert. Eine solche Strategie funktioniere aber nur für eine begrenzte Zeit. »Ab einem bestimmten Punkt ist es für den Kunden in jedem Fall günstiger, beispielsweise einen neuen Server zu kaufen«, rechnet Schickram vor. »Deshalb erwarte ich unabhängig von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dass das Geschäft im kommenden Jahr wieder leicht anzieht.«
Tatsächlich beobachtet der Oberpfälzer schon jetzt bei Kunden wieder eine leicht steigende Investitionsbereitschaft. Auf der anderen Seite wirkten sich viele langfristige Projekte, die in diesem Jahr gekürzt oder storniert wurden, erst in der Zukunft negativ auf das Geschäft aus, befürchtet Schickram für die Branche insgesamt: »Es könnte also durchaus sein, dass der IT-Branche der eigentliche Einbruch noch bevorsteht.« Alles in allem sei die künftige Marktentwicklung in der aktuellen Situation aber kaum vorherzusagen, resümiert der Systemhaus-Chef.
Über eine Glaskugel verfügt freilich auch Mark Hurd nicht. Was der Top-Manager aktiv beeinflussen kann, ist die Profitabilität von HP. Und dort will Hurd, der als Kostenkiller berüchtigt ist, die Schraube weiter anziehen. Denn bei der Ertragskraft von HP sieht der Konzernchef durchaus noch Potenzial: Wenn man das Unternehmen mit der Situation vor einigen Jahren vergleiche, habe HP die Kostenstrukturen zwar »deutlich verbessert«. Aber es gebe nach wie vor substanzielle Möglichkeiten, die Effizienz weiter zu erhöhen. Hurd: »Wir operieren bei HP noch nicht so effizient, wie wir können.«
Einschnitte bei EDS
Eine Sparte, in der der Konzern derzeit harte Einschnitte vornimmt, ist die Service-Tochter EDS. In diesem Jahr hat HP dort die Betriebskosten bereits um 900 Millionen Dollar reduziert, vor allem durch die Entlassung von Mitarbeitern. Wie Finanzchefin Cathie Lesjak gerade ankündigte, sind bei EDS für 2010 weitere Einsparungen in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar geplant. Außerdem hat HP soeben die Integration der Service-Tochter auf der Ebene des Brandings vollzogen. Seit dieser Woche ist die Marke EDS nur mehr Geschichte. Die Einheit heißt jetzt schlicht HP Enterprise Services.
Im Zuge des Rebrandings von EDS benennt HP auch die übergeordnete Technology Solutions Group (TSG) um. Die mit Abstand größte Konzerndivision heißt ab sofort HP Enterprise Business. Neben den Enterprise Services und den Technology Services gehören zu HP Enterprise Business weiterhin auch die Einheiten Enterprise Server and Storage, HP Software und die Netzwerksparte Procurve.