Zum Inhalt springen
Hausmesse »IM.Top 2006«

Ingram Micro mit Mut zur Vision

Ingram Micro mit Mut zur Vision: Mit guten Quartalszahlen und einem stattlichen Wettbewerbsvorsprung im Rücken lässt sich gut an der Neuaufstellung für künftige Herausforderungen feilen. Broadliner Ingram Micro setzt nun neben der bereits gestarteten Fachhändlerbetreuung über spezialisierte Fokusteams auch auf eine Verbesserung der Warenflusskette.

Autor:Samba Schulte • 27.7.2006 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Ingram Micro mit Mut zur Vision
  2. Starke Logistik = Erfolg im markt

Viele Besucher der IM.Top 2006- Hausmesse erinnerten sich noch mit Grauen an das Gedrängel der vorjährigen Veranstaltung. Eine glückliche Entscheidung, Deutschlands größte Distributoren-Hausmesse diesmal im Poinger OCE Event Center, östlich von München, zu veranstalten: Die Halle bot diesmal ausreichend Raum für Besucher und Aussteller. Die rund 3.000 (!) Messegäste zeigten sich mit der Veranstaltung sehr zufrieden. Zufrieden präsentierte sich auch die Ingram-Führung. Europa-Chef Hans Koppen konnte stolz die aktuellen Quartalszahlen präsentieren: Der Broadliner legte im ersten Quartal 2006 kräftig zu: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr weltweit um acht Prozent auf 7,6 Milliarden US-Dollar, das Nettoeinkommen sogar um 45 Prozent auf rund 62 Millionen Dollar. Doch musste der Europa-Chef einräumen, dass die Zahlen in Europa nicht ganz so glänzend seien. Dort bleibt ein geringes Wachstum: Ingram setzte in Europa 2,7 Milliarden Dollar um. Im Vorjahr waren es 2,65 Milliarden Dollar. Das operative Einkommen ging von 37 Millionen im Vorjahr auf 34,5 Millionen Dollar zurück. Ingram Micro begründet die etwas schwächeren Zahlen auf dem alten Kontinent mit hohem Wettbewerbsdruck und sinkenden Margen. Voll des Lobes ist Koppen dabei aber für Ingram Micro Deutschland, »unsere größte Gesellschaft im größten europäischen Markt«.

Der Erfolg der deutschen Gesellschaft fußt natürlich auf der pragmatischen und kompetenten Erledigung des Tagesgeschäfts. Der Erfolg in der Zukunft hängt laut Deutschlandchef Gerhard Schulz jedoch vor allem davon ab, dass man sich rechtzeitig auf die neuen Herausforderungen einstellen werde. Denn Schulz konstatiert veränderte Marktbedingungen: »Die gewohnten Abgrenzungen zwischen IT und Consumer Electronics, zwischen Business- und Consumer-Markt gelten schon heute nicht mehr.« Deshalb setzt der Distributor auf das Fokus Team-Konzept, wobei auf Trendthemen, wie etwa Mobility, Digital Imaging oder Consumer Electronics, spezialisierte Einheiten vorab genau definierte Zielgruppen mit den für sie wirklich notwendigen Unterstützungsmaßnahmen versorgen sollen (CRN berichtete in Ausgabe 12, Seite 24).

Schon mit dieser neuen Broadsegmenter-Strategie für den Absatz zeigte sich Schulz als Visionär der Distributionsbranche. Selbst Wettbewerber loben mittlerweile Ingrams strategische Positionierung als Broadliner und VAD in einem, der versucht, komplette Lebenszyklen eines Produktes abzubilden, und sie setzen auf vergleichbare Konzepte.