Intershop schreibt kleinen Quartalsgewinn
Intershop schreibt kleinen Quartalsgewinn. Der seit Jahren anhaltende Sparkurs hat dem Softwarehersteller Intershop zu einem kleinen Quartalsgewinn verholfen. Bei stagnierenden Erlösen in 2005 konnte das Unternehmen den Verlust deutlich reduzieren und hofft nun auf eine nachhaltige Trendwende, um 2006 in die Gewinnzone. Die Liquiditätslage hat sich entspannt, dafür sorgte auch eine nicht unumstrittene Wandelanleihe.
Intershop schreibt kleinen Quartalsgewinn
Die Jenaer Softwarefirma Intershop will auf dem guten Schlussquartal 2005 aufbauen und im laufenden Jahr endlich Geld verdienen. Zwischen Oktober und Dezember schaffte das Unternehmen einen kleinen Nettogewinn von 0,2 Millionen Euro, nachdem die Kosten in 2005 um fast ein Viertel gesenkt werden konnten. Während die Erlöse für das Gesamtjahr nur marginal auf 17,8 Millionen Euro stiegen, kletterte der Umsatz im traditionell starken vierten Quartal um 36 Prozent auf 5,3 Millionen Euro. Unterm Strich ergab sich für 2005 ein Nettoverlust von 3,3 Millionen Euro, im Vorjahr lag das Minus noch bei 8,9 Millionen Euro.
Deutlich entspannt hat sich die Liquiditätslage. Ende Dezember verfügte Intershop insgesamt über 13,5 Millionen Euro liquide Mittel. Durch eine Bezugsrechtskapitalerhöhung habe sich die Liquidität allein im vierten Quartal um rund 4,3 Millionen Euro erhöht. Maßgeblich war aber die Ausgabe einer Wandelanleihe Anfang 2005, die 11,3 Millionen Euro in die Kasse spülte. Und die, so sieht es die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger SdK, bevorzugte in erster Linie institutionelle Anleger sowie Vorstand und Aufsichtsrat von Intershop. Denn das Interesse der Altaktionäre war nur mäßig, und offenbar, so spekuliert die SdK, war ihnen zum Zeitpunkt der Zeichnungsfrist nicht bekannt, dass die im April 2005 einberufene Hauptversammlung eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 3:1 beschließen würde. Nach diesem Kapitalschnitt verdreifachte sich der Wert dieser Anleihe, während die Anteile der Altaktionäre verwässert wurden, weißt die SdK in ihrem neuen »Schwarzbuch Börse« hin.