Interview: Torsten Poels über IT-Schulungen der Network-Computing-University
Aus- und Weiterbildung – Die rasante technische Entwicklung, neue gesetzliche Bestimmungen und der Einfallsreichtum der Produzenten von Malware kennzeichnen die IT. Mit der Gründung der »Network Computing University« haben Network Computing und Fast Lane Grundlagenkurse entwickelt. Sie wenden sich an Mitarbeiter, die für die Betriebsbereitschaft und Sicherheit von Netzwerken sorgen.

Welchen Stellenwert besitzt IT-Schulung heute?
Poels: IT-Ausbildung ist weder Incentive für verdiente Mitarbeiter, noch notwendiges Übel, sondern überlegte Investition in die Zukunft des Unternehmens.
Welchen Rat geben Sie Anwendern?
Poels: Anwender müssen an den Schulungsanbieter die gleichen knallharten Auswahlkriterien anlegen wie an den Hersteller der eingesetzten Infrastruktur. Es kann nicht sein, dass bei einer Ausschreibung für eine neue Systeminstallation – sei es bei Speichersystemen, im Netzwerkbereich oder bei Wireless – monatelang um Features und Kosten gefeilscht wird und anschließend das Projekt fehlschlägt, weil die Mitarbeiter mit dem neuen System nicht optimal umgehen können.
Warum brauchen Anwender überhaupt Schulungen, da heutige Systeme selbst installierend sind, einfach zu bedienen und hinsichtlich der Security quasi narrensicher?
Poels: Netzwerke sind absolut kritisch für die Funktion von Unternehmen. Dazu kommt etwas anderes: Heutige IT-Systeme bieten eine derartige Vielfalt von Funktionen, die ohne eine adäquate Ausbildung einfach brachliegen.
Investition in Hard- und Software ohne entsprechende Investition in Brainware ist Nonsense.
Was zeichnet denn einen guten Schulungsanbieter aus?
Poels: Praxisrelevanz, Infrastruktur und Herstellerakzeptanz.
Was heißt das für den Anwender?
Poels: Auf dem IT-Schulungsmarkt bewegen sich unendlich viele Teilnehmer. Was der Anwender braucht, ist vor allem ein Bezug zu seiner tatsächlichen Infrastruktur und den Problemen, die sich in der Praxis aus dem Einsatz spezieller Systeme ergeben. Das können ihm nur Trainer bieten, die mit dem Praxisbetrieb vertraut sind. Dazu ist IT-Schulung – anders als gemeinhin erwartet – alles andere als theoretisch. Ohne entsprechende Hard- und Softwarelabors ist die Ausbildung genauso erfolgreich wie Trockenschwimmen. Wer nicht über die entsprechende Ausrüstung verfügt, vor Ort oder remote, kann einpacken. Und schließlich – Ausbildung ist eine Investition. Was beim Auto der Fahrzeugbrief ist – die Besitzurkunde – ist beim Training die Zertifizierung. Sie zeichnet die eigenen Mitarbeiter, aber auch diejenigen von Distributoren und Systemintegratoren als geprüfte Fachleute aus. Es wäre töricht, eine Schulung ohne anerkanntes Zertifikat zu absolvieren.
Was ist in der Praxis ein anerkanntes Zertifikat?
Poels: Da es keine gesetzlichen Regelungen gibt, sind zwei Kriterien für ein Zertifikat entscheidend: Die Anerkennung durch den jeweiligen Hersteller der Systeme und das Renommee des Ausbilders.
Was bedeutet das für die Teilnehmer an Seminaren der »Network Computing University«?
Poels: Network Computing steht weltweit für anerkannt professionelle Berichterstattung über die relevanten Themen im Netzwerkbereich. Fast Lane ist heute sicher eines der renommiertesten Schulungsunternehmen auf dem Markt. Ein erfolgreicher Abschluss eines Trainings an der »Network Computing University« ist eindeutig ein Gütesiegel.
Das Seminarangebot der Network Computing University umfasst heute vor allem technische Grundlagen. Wird es in Zukunft weitere Angebote geben?
Die »Network Computing University« kann und wird nicht die Zertifizierungsprogramme der Hersteller ersetzen. Aber so wie sich das Interesse derzeit entwickelt, können wir uns künftig auch ein erweitertes Angebot vorstellen. Hier sind auch die Leser aufgefordert, ihre Wünsche und Anregungen zu formulieren.