IT-Branche blickt optimistisch ins nächste Jahr
Die deutsche ITK-Branche blickt allen Krisen-Unkenrufen zum Trotz optimistisch ins nächste Jahr. Die große Mehrheit der Anbieter von ITK-Produkten und Diensten erwartet für 2010 ein Umsatzwachstum.

Das positive Stimmungsbild in der ITK-Industrie geht aus den Ergebnissen der aktuellen Branchenbefragung des Branchen-Verbands Bitkom hervor. Danach rechnen 57 Prozent der Unternehmen mit Wachstum und weitere 17 Prozent mit einem stabilen Geschäft. »Die Wirtschaftskrise ist weitgehend überwunden. Die Branche geht mit Zuversicht ins nächste Jahr«, so Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer im Vorfeld des vierten Nationalen IT-Gipfels.
Der Aufschwung der Gesamtwirtschaft werde auch zu einer weiteren Belebung der Hightech-Märkte führen. Impulse erwartet der Bitkom von der öffentlichen Hand und Privatverbrauchern. »Das aktuelle Weihnachtsgeschäft mit hochwertigen Elektronikprodukten wie Computern, Handys oder Flachbildfernsehern läuft hervorragend«, so Scheer.
Positiv stimmt, dass die Aussichten aktuell deutlich besser bewertet werden als vor einem Jahr. Damals hatten weniger als die Hälfte der Unternehmen mit einem Umsatzplus im Folgejahr gerechnet. Aus Sicht des Bitkom haben auch die Maßnahmen der Bundesregierung zu der nunmehr verbesserten Stimmungslage beigetragen. Neben einem IT-Investitionsprogramm des Bundes im Rahmen des Konjunkturpakets wurden unter anderem die Breitbandstrategie und die Green-IT-Allianz auf den Weg gebracht. Diese Initiativen sind wichtige Ergebnisse des IT-Gipfels. Allerdings reichten die Anstrengungen bei weitem nicht aus, betonte Scheer.
Ein weiteres zentrales Thema des diesjährigen IT-Gipfels ist die Internetpolitik. »In den vergangenen Jahren gab es in der Internetpolitik viele Gesetzesinitiativen und noch viel mehr Verwirrung und Verunsicherung«, sagte Scheer. Für Kritik sorgten allen voran das Gesetz gegen Kinderpornografie im Internet, aber auch die Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchungen oder das Urheberrecht. Dabei stehe die Wirtschaft vielfach für die praktische Durchsetzung in der Pflicht. »Es darf nicht länger eine Trial-and-Error-Politik auf dem Rücken der Internetwirtschaft geben«, sagte Scheer. Stattdessen müsste die richtige Balance zwischen Freiheit und Sicherheit geschaffen werden. Aus Sicht des Bitkom ist das Internet derzeit überreguliert. Scheer: »Wir brauchen schlankere Regelwerke, die aber müssen dann nachdrücklicher durchgesetzt werden.«