IT bringt mehr Effizienz ins Gesundheitswesen
IT bringt mehr Effizienz ins Gesundheitswesen

Gemessen am heutigen Klinikalltag ist die Forderung nach Effizienz im Gesundheitswesen ein fernes Ziel. Wird ein verunglückter Patient mit dem Notarztwagen eingeliefert, muss er mitunter sofort operiert und medikamentös behandelt werden. Die Ärzte kennen ihn nicht, sie wissen nichts über Anamnese, Allergien oder Erkrankungen des Patienten, die Einfluss auf die anstehende Operation und Medikation haben könnten. Um das Leben des Notfallpatienten zu retten, werden Operationen häufig „auf gut Glück“ durchgeführt. Später füllt der Arzt manchmal stundenlang Formulare und Aktenvordrucke aus, damit der Patient entsprechend erfasst und die Leistungen der Klinik mit der Versicherung abgerechnet werden können. Röntgenbilder und andere Dokumente werden meist in einen Umschlag gesteckt und per Post oder Bote an den weiter behandelnden Arzt geschickt. So weit, so normal, so ineffizient. Inzwischen hält unternehmerisches Denken als Konsequenz der Reformbestrebungen zwangsläufig Einzug in die Medizin. Wirtschaftliche Maximen müssen jedoch mit der Qualität der Behandlung in Einklang gebracht werden. Hier liegt für viele Kliniken und Arztpraxen die Krux: Trotz gedeckelter oder gar sinkender Budgets müssen sich die Verantwortlichen mit strengen gesetzlichen Vorgaben zur langfristigen Archivierung von Patientendaten auseinander setzen, die Effizienz ihrer Häuser steigern und gleichzeitig sicherstellen, dass das Niveau der gesundheitlichen Versorgung nicht absinkt. Diese keineswegs leichte Aufgabe lässt sich mit Hilfe geeigneter administrativer und technischer Strukturen bewältigen. IT-Lösungen, die an die Belange der gesundheitlichen Institutionen angepasst sind, können Ärzten, Apothekern und Klinikpersonal helfen, die Betreuung ihrer Patienten zu verbessern und gleichzeitig Prozesse zu beschleunigen, bürokratische Hürden abzubauen und Kosten zu senken. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass auch in einem dezentralen Gesundheitssystem, wie wir es in Deutschland haben, ein Krankenhaus nicht mehr autonom ist, sondern mit anderen Institutionen, Ärzten, Pharmakonzernen und Krankenkassen zusammen arbeitet. Eine passende IT-Infrastruktur darf also keine Insellösung sein. Nur durch interne wie externe Vernetzung und einfach zu bedienende Software genießen die Leistungserbringer die Vorteile steigender Effizienz und optimierter Zusammenarbeit.
IT-Infrastruktur muss auf Healthcare-Sektor zugeschnitten sein
Eine geeignete Infrastruktur muss speziell an die Anforderungen von Einrichtungen des Gesundheitswesens angepasst sein. Sie muss Informationen effizient verwalten und die Sicherheit der sensiblen Patientendaten gewährleisten. RIS (Röntgen-Informationssysteme) und PACS (Picture Archive and Communication)-Systeme sowie Lösungen zur Digitalisierung und Speicherung von Röntgenbildern und anderem Fixed Content erfreuen sich daher steigender Beliebtheit. Abgerundet wird die effiziente IT durch eine Datenkommunikationsinfrastruktur mit hohen Durchsatzraten und schneller Datenübertragung intern wie extern. Durch Authentifizierungs- und Zugriffskontrollsysteme wird sichergestellt, dass die Patienteninformationen nicht in falsche Hände geraten. Zwar mögen derzeit noch viele Ärzte, Krankenschwestern und Laborkräfte dem Einsatz von IT eher skeptisch gegenüber stehen. Die Gründe dafür sind oft nachvollziehbar, berichten uns doch viele Anwender von nicht ausgereiften Systemen oder Software-Lösungen, die mehr Arbeit machen anstatt zu entlasten. Die Hersteller haben eine große Chance, wenn sie diese Skepsis ernst nehmen und nachweisen, dass der Einsatz von IT den Alltag von Ärzten und Pflegepersonal erheblich erleichtern und zu spürbaren Kostensenkungen beitragen kann. Setzt sich IT auf breiter Ebene durch, wird sie nicht nur Prozesse effizienter gestalten, sondern die Betreuung durch Kenntnis der tatsächlichen gesundheitlichen Verfassung des Patienten verbessern. Denn letztlich geht es bei aller Effizienz vor allem um eines um die Gesundheit des Menschen.
Dirk Werner, Teamleiter Healthcare bei der EMC Deutschland GmbH