Zum Inhalt springen
Siemens legt Quartalsbericht vor

IT-Sparten von Siemens belasten Konzernergebnis

IT-Sparten von Siemens belasten Konzernergebnis. Millionen schwere Kosten für Restrukturierungen bei den IT-Sparten Com und SBS haben das Konzernergebnis der Siemens AG im ersten Quartal deutlich belastet. Während Com bei Umsatz und Auftragseingang im Plus lag, wirkte sich das monatelange Gezerre um die Sanierung des IT-Dienstleisters SBS negativ auf die Auftragslage aus.

Autor:Martin Fryba • 26.1.2006 • ca. 1:15 Min

IT-Sparten von Siemens belasten Konzernergebnis

Mit einem Kurssprung von fast vier Prozent führt Siemens aktuell die Gewinnerliste der Dax-Unternehmen an. Die schlechten Ergebnisse der beiden Krisensparten Com und SBS waren von Analysten erwartet worden und stellten somit keine Überraschung dar. Angetan war die Börse von den sehr robusten Unsätzen sowie dem Auftragseingang im gesamten Konzern. Zwischen Oktober und Dezember 2005 steigerte der Konzern seine Erlöse um 22 Prozent auf 20,72 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern erreichte 813 Millionen Euro, nach 1 Milliarde Euro im Vorjahr.

Die Sparte Communications (Com) konnte im Berichtszeitraum vom guten Geschäft mit Netzbetreibern profitieren. Sowohl der Umsatz von 3,42 Milliarden Euro also auch der Auftragseingang verbesserten sich zum Vorjahr um 10 Prozent. Siemens verbuchte für diese Sparte Restrukturierungskosten von 144 Millionen Euro. Wie im Vorjahr rettete der Verkauf von Aktien aus der Beteiligung an Netzwerkhersteller Juniper das Bereichsergebnis im ersten Geschäftsquartal. Com wies ein Plus von 323 Millionen Euro aus, worin 356 Millionen Euro aus dem Juniper-Verkauf enthalten sind.

Mit Abstand am schlechtesten von allen Siemens-Geschäftssparten schnitt der IT-Dienstleister SBS ab. Für diese Sparte fielen Sonderkosten in Höhe von 207 Millionen Euro an, das Ebit betrug minus 229 Millionen Euro, nach einem Minus von 25 Millionen im ersten Quartal des Vorjahres. Dank langfristiger Outsourcing-Aufträge konnte SBS den Umsatz noch um 12 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro steigern. Allerdings deutet der um 19 Prozent gesunkene  Auftragseingang darauf hin, dass Kunden verunsichert auf die monatelang hinausgeschobenen Sanierungsabsichten von Siemens-Chef Klaus Kleinfeld reagiert haben. Erst Mitte Dezember hatte Kleinfeld bekannt gegeben, dass SBS den Bereich produktnahe Dienstleistungen, der für rund ein Viertel der Erlöse von SBS steht, an Europas größten Computerhersteller Fujitsu Siemens Computers veräußern werde.