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Zusammenarbeit unverändert gut

Kaspersky sieht keine Sabotage

Viel Aufregung um nichts: Kaspersky, Anbieter von Sicherheitssoftware, hat seinen Konkurrenten McAfee und Co. widersprochen, die Microsofts neues Betriebssystem Vista mehrfach angegriffen hatten. Laut CEO Natalya Kaspersky kann von einer »Sabotage« unabhängiger Anbieter keine Rede sein.

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2006 • ca. 1:20 Min

Microsoft hat unerwartete Rückendeckung vom russischen Security- Spezialisten Kaspersky bekommen. Nach den Angriffen einiger Sicherheitssoftware-Anbieter wie McAfee und Symantec auf Microsofts neues Betriebssystem, widersprach CEO Natalya Kaspersky in einem Interview den Vorwürfen der Konkurrenz. Die Managerin sieht demnach keinerlei negative Auswirkungen von Vista auf unabhängige Antivirus- Systeme. In einer Zeitungsanzeige hatte der McAfee-CEO George Samenuk Microsoft vorgeworfen, den Schutz der Anwender zu schwächen, indem der Konzern anderen Sicherheits-Anbietern den Zugang zum Systemkern von Vista verweigere. Kaspersky kann diese Unterstellung nicht bestätigen: »Es macht überhaupt keinen Sinn für Microsoft, die Zusammenarbeit mit anderen Security-Firmen zu beenden, weil sie sich dadurch viel verletzlicher machen«, sagt Kaspersky.

Der Konzern reagierte gelassen auf die Vorwürfe und betonte, dass man immer eng mit anderen Security-Anbietern zusammengearbeitet hätte und dies auch bei Vista fortführen werde. »Microsoft müsste sein Geschäft komplett umstellen, wenn die Vorwürfe von McAfee zutreffen würden«, gibt Kaspersky zu bedenken. »Das Geschäftsmodell von Microsoft beruht nun mal auf der Zusammenarbeit mit anderen Providern. « Kaspersky konnte auch beim traditionellen Microsoft- Treffen mit zahlreichen Security- Anbietern keine Verschlechterung der Kooperation erkennen. In seinem offenen Brief hatte Samenuk gemutmaßt, dass die Redmonder ihr eigenes Security-System fördern wollen, indem sie es in Vista integrieren und den Anwender somit zur Nutzung zwingen. »Microsoft scheint eine Welt vorzuschweben, in der das Unternehmen nicht nur das Betriebssystem der meisten Computer weltweit kontrolliert, sondern auch noch das dazugehörige Sicherheitssystem «, so Samenuk in dem Brief. Im vergangenen Juni hatte Microsoft mit »Windows Live Onecare« eine eigene Antivirus- Software auf den Markt gebracht und den Konkurrenten deutliche Marktanteile abgenommen. Für Kaspersky kein Grund zur Aufregung: »In ein, zwei Jahren werden wir sehen, welche Marktposition Microsofts Onecare erreicht hat. Und vielleicht stellt sich heraus, dass es auch nur eines unter vielen Antivirus-Produkten ist«.

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