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Kerviel versenkt fünf Milliarden mit Visual Basic

Jérôme Kerviel, der Händler der französischen Bank Société Générale, dem ein Verlust von fast fünf Milliarden Euro angerechnet wird, hat sich für sein Hacking der Einsteiger-Programmiersprache Visual Basic bedient.

Autor:Redaktion connect-professional • 28.1.2008 • ca. 0:55 Min

Microsoft Office und Visual Basic, größere Computer-Kenntnisse konnte Jérôme Kerviel laut seinem Lebenslauf nicht vorweisen. Ihm wird jetzt von der Pariser Staatsanwaltschaft Fälschung, Eindringen in Computersysteme und Vertrauensbruch vorgeworfen. Er hat sich für seine Manipulationen anscheinend nur extrem einfach gestrickter Visual Basic-Makros bedient. Diese Vorgehensweise wirft Fragen auf.

Entweder waren die Sicherheitssysteme der Bank völlig unzureichend oder Kerviel hatte bisher unbekannte Komplizen. Jedenfalls blieben seine Manipulationen seit 2005 unentdeckt. Nach Angaben der Beratungsfirma Pierre Audouin Consultants wurden im französischen Finanzsektor 12,8 Milliarden Euro im Jahr 2007 in die IT-Ausstattung investiert. Französische Sicherheitsexperten zeigten sich laut einem Bericht der Zeitung Le Monde konsterniert, wie es angesichts der mittlerweile installierten Kontrollmechanismen zu so einem Betrugsfall kommen konnte.

Jérôme Kerviel war zuletzt Aktienhändler bei der französischen Großbank Société Générale, davor war er im Controlling der Bank zuständig und konnte so offenbar seine Kenntnisse gezielt zu Manipulationen im Kontrollsystem ausnützen. Medien zufolge soll er Milliarden-Wetten auf den Deutschen Aktienindex geschlossen haben. Die Affäre könnte sich möglicherweise auf die Vorstände der Société Générale ausdehnen. Sie sollen von den unautorisierten Milliarden-Deals von Kerviel informiert gewesen.

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