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KLE: Massenentlassung nach Insolvenzantrag

Mit dem Insolvenzantrag bei Krystaltech Lynx steht 100 der insgesamt 126 Mitarbeiter die Kündigung bevor. Die Gespräche mit der Transtec-Gruppe zur Übernahme der Eigenmarke Lynx laufen noch. Außer Lynx, so der Insolvenzverwalter, gebe es bei KLE »nichts zu vermarkten«.

Autor:Redaktion connect-professional • 31.7.2006 • ca. 1:05 Min

Nur für 26 der bisherigen 126 Mitarbeiter bei Krystaltech Lynx in Reutlingen gibt es einen Hoffnungsschimmer. Nach dem Insolvenzantrag vom 19. Juli (CRN 30/06, Titelseite und Seite 18) wird von KLE nur die Eigenmarke Lynx zu veräußern sein. Insolvenzverwalter Wolfgang Hauser sieht für alle anderen Unternehmensteile, insbesondere die Distribution, keine Chancen. Während die Verhandlungen um Lynx mit der Tübinger Transtec-Gruppe noch laufen, sei »der Rest nicht zu vermarkten«, wie ihn der »Reutlinger Generalanzeiger« zitiert.

Der Betrieb bei KLE werde zunächst noch aufrechterhalten. Hauser ist optimistisch, dass der Unternehmensbereich Lynx zu der Transtec-Tochter Triple Stor GmbH gehen wird. Der Insolvenzantrag war notwendig geworden, nachdem die Hausbanken von KLE, Dresdner Bank, Deutsche Bank, Commerzbank und die Deutsche Factoring Bank, die Kreditlinien gesperrt hatten. Damit drohte dem Unternehmen Zahlungsunfähigkeit. Für die Mitarbeiter wird es offensichtlich für die Monate Juli bis September Insolvenzgeld von der Arbeitsagentur geben.

Bereits Anfang 2005 gab es erste Probleme bei KLE. Damals trennte sich der Distributor vom Komponentengeschäft, musste zwölf Mitarbeiter entlassen. Der Sanierungsplan, vor allem mit einer reduzierten Distribution ist offensichtlich nicht aufgegangen. Erstmals seit Unternehmensgründung 1993 hat Krystaltech Lynx im Geschäftsjahr 2004/2005 Verluste eingefahren. Laut Hauser in sechsstelliger Höhe. Für das Geschäftsjahr 2005/2006 erwartet er einen Umsatz von 150 Millionen Euro (177 Millionen im Vorjahr). Zur Kostensenkung hatte KLE zu Jahresbeginn den 2003 neu gebauten Firmensitz für zehn Millionen Euro verkauft und wieder angemietet. Derzeit habe das Unternehmen Verbindlichkeiten in Höhe von sieben Millionen Euro. Dagegen stehen Forderungen in Höhe von fünf Millionen Euro.