Konjunkturbarometer steigt
Für das letzte Quartal 2010 erwartet das DIW Berlin einen unverändert starken Anstieg des preis- und saisonbereinigten Bruttoinlandsproduktes um 0,7 Prozent. Damit wird das konjunkturelle Geschehen im ersten Jahr nach dem stärksten Produktionseinbruch der deutschen Nachkriegsgeschichte abgerundet.

Begleitet wird die aktuelle Entwicklung von einer deutlichen Verbesserung zahlreicher Stimmungsindikatoren. Insbesondere in der gewerblichen Wirtschaft werden derzeit Rekordumfragewerte registriert, die inzwischen über dem Stand des letzten Aufschwunges liegen. Auch das Konsumentenverhalten zeigt einen anhaltenden Aufwärtstrend. »Bleibt die Tendenz bestehen, wird der private Verbrauch immer mehr zum Motor des Wirtschaftswachstum«, sagt DIW-Konjunkturexperte Vladimir Kuzin. Allerdings könnte die anhaltende Schuldenkrise im Euroraum die Konsumlaune nachhaltig verschlechtern. Darüber hinaus müsse beobachtet werden, inwieweit die ausgeprägt optimistische Stimmung zusätzlichen Auftrieb für das produzierende Gewerbe liefere. Die gute Stimmung kann vor allem als Ausdruck schon erreichter konjunktureller Erfolge angesehen werden, befürchten Konjunkturexperten. »Die kräftigen Zuwachsraten wie im ersten Halbjahr sind in den nächsten Monaten nicht mehr zu erwarten«, befürchtet so auch der DIW-Experte Ferdinand Fichtner. Hierauf weisen auch die jüngst stagnierenden Auftragseingänge in der Industrie hin.