Krach um erweiterte RoHS-Richtlinie
Die Vorschriften für den Ausschluss bestimmter Materialien aus der PC- und Elektronik-Produktion sollen verschärft werden. In der Branche rührt sich Widerstand.
Blei und verschiedene andere gefährliche Materialien sind dank der RoHS-Richtlinie (Restriction of the use of certain hazardous substances in electrical and electronic equipment) in Europa schon länger aus PCs verbannt. Nun sollen weitere folgen: Das Ökoinstitut möchte bei einer Überarbeitung der Richtlinie unter anderem den Flammhemmer Tetrabromobisphenol A (TBBPA), Hexabromocylcododekane (HBCDD), diverse Weichmacher und alle organischen Chloride und Bromide aus der Produktion ausschließen.
Dagegen macht nun der Verband der Hersteller elektronischer Verbindungskomponenten, IPC, dem 2600 Hersteller angehören, mobil: Einige der Stoffe seien zuvor als harmlos erklärt worden, man habe bei der entscheidenden Sitzung nur Wissenschaftler, aber keine Techniker aus der Praxis eingeladen und mit der europaweiten Richtlinie für die Zulassung von Chemikalien REACH gebe es bereits eine Gesetzgebung, die teilweise mit einer erweiterten RoHS-Richtlinie konfligieren würde. Am 18. Juni lädt der Verband nach Brüssel ein, um gegen die EU-Pläne Front zu machen.