Mehr Effizienz durch ­Standardprozesse

Die IT-Verantwortlichen der Stadt Berlin stehen gleich mehrfach unter Druck: Die Stadt soll sparen, gleichzeitig zwingt die EU-Dienstleistungsrichtlinie die Berliner Behörden, ihre IT-Infrastruktur für engere elek­tronische Zusammenarbeit zu rüsten: Es soll elektronische Dokumenten-Workflows zwischen Behörden geben, eine E-Payment-Schnittstelle und ein übergreifendes Fallmanagement. Zudem, so Dr. Ludwig Bohrer, Referatsleiter IT bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport »haben wir uns vorgenommen, die gesamte IT stärker am Servicegedanken auszurichten«. Bohrer steht einer 15-köpfigen Abteilung vor, die zentral für alle IT-Abteilungen der Berliner Behörden strategisch plant. Insgesamt gibt es rund 50 Behörden unterschiedlicher Größe, die jeweils eigenständige IT-Bereiche haben. Seit Anfang 2007 arbeitet Bohrer nun an einem einheitlichen, ITIL-basierenden Design für wesentliche IT-Prozesse. Es soll als Vorgabe für alle Behörden Ende 2009 vom Senat beschlossen werden. Nach einer Vorphase im Jahr 2007 holte sich Bohrer in diesem Jahr für die Feinarbeit externe Unterstützung durch den ITIL-erfahrenen Dienstleister Infora. »Im Projektgremium sitzen acht Behördenvertreter, Vertreter von Infora und ein externer Moderator«, berichtet Bohrer. Der Infora-Repräsentant schlägt vor, wie man einzelne Prozesse gestalten könnte, diese Vorschläge werden diskutiert, eventuell modifiziert und dann festgehalten, um später in die Senatsvorlage einzufließen. Bereits abgeschlossen sind die Prozesse Incident- und Problem Management, derzeit läuft die Definition des Change-Prozesses, bis Jahresende sollen noch drei weitere Prozesse fertig definiert sein.