Mehr Services mit mehr Outsourcing
Mehr Services mit mehr Outsourcing Dell will standardisierte Services, gebündelt mit Hard- und Software, anbieten. Dabei sollen häufig Partner die Leistung erbringen – auf dem Wege des Outsourcing.


Dell, seit 2002 im Dienstleistungssektor aktiv, will beim Service kräftig investieren: Millionen fließen in neue Servicezentren, die in verschiedenen Ländern Europas entstehen. Seit einigen Monaten gibt es einen weltweiten Direktor für das Servicemanagement. Den neuen Mann, Steve Schuckenbrock, holte sich der zurückgekehrte Michael Dell von EDS. In Europa soll Francois Argouges das Servicegeschäft erweitern. Er verdiente sich die Sporen bei Fujitsu-Siemens und HP. Der Manager weist darauf hin, dass Dell auch heute schon kein unbeschriebenes Service-Blatt ist: »Wir machen sechs Milliarden Umsatz mit Services, meistens im Support. 20 Prozent des Serviceumsatzes kommen aus dem Outsourcing-Geschäft. Hier beschränken wir uns aufs Desktop Management.« In drei Jahren soll der Serviceanteil am Umsatz von jetzt zehn auf 20 Prozent steigen. Zielgruppe sind dabei besonders preisbewusste Mittelständler. Dafür setzt Dell Bündel aus standardisierten Services, Hard- und Software zusammen. Sie werden unter der internen Bezeichnung Project Hybrid entwickelt. Ein Server mit Microsoft-Betriebssystem und Symantec-Sicherheitslösungen ist unter dem Brand Secure Exchange bereits auf dem Markt. Ein weiteres Beispiel sind Workload-optimierte x86-Rechner, auf denen bereits Virtualisierungs-Software von VMware installiert ist. Gemeinsam mit EMC möchte Dell Kunden ab 2 TByte Datenvolumen eine halbtägige File- und E-Mail-Analyse sowie passende Systeme offerieren. Weitere Pakete werden folgen. Seine Services will Dell allerdings nicht immer allein erbringen, sondern sich dabei oft auch auf Partner verlassen. Diese sollen jedoch nicht als Unterauftragnehmer tätig werden, sondern Dell strebt »echtes Outsourcing« an, weil dabei der Gesamtauftrag unter der Oberhoheit von Dell bleibe. »Das hat erhebliche wirtschaftliche Vorteile: Wir können dann für jede Aufgabe optimal ausgebildete Mitarbeiter einsetzen. Würden wir ausschließlich eigene Kräfte verwenden, müssten wir wesentlich mehr Leute im Service beschäftigen und möglicherweise beim optimalen Fit der Qualifikation für den jeweiligen Auftrag Abstriche machen, um unsere vorhandenen Personalressourcen optimal auszulasten«, erklärt Argouges. Trotzdem sucht Dell auch selbst dringend neues Personal. »Wir brauchen Systemarchitekten und Projektmanager, die auf dem deutschen Markt eher rar sind«, sagt Argouges. Damit sollen unter anderem die neuen europäischen Kompetenzzentren bestückt werden.